Wien – Er verkörpert den kollektiven amerikanischen Traum idealtypisch, Arnold Schwarzeneggers Leistungen auf dem Gebiet der Selbstverwirklichung stehen für sich. Der Steirer, der heute Englisch oder Deutsch noch immer so spricht, als wäre er gerade aus einem steirischen Heuschober gefallen, verfügt über eine exzellente Mischung aus Durchhaltevermögen, Fantasie, Ehrgeiz und Chuzpe, die ihn seine Ziele sicher erreichen lassen, egal wie kurios sie sich im ersten Augenblick anhören mögen.

Arnold, der Erfolgreiche, wurde in den USA zum Mythos. Was er anpackte, ging gut; ob es jetzt im Film die Rettung der Menschheit oder im Privatleben der Weg zu Reichtum und Glück ist: Arnie schafft alles, nicht zuletzt weil auch seine Fähigkeit zur Selbstvermarktung Spitzenklasse ist. Außerdem versprüht Schwarzenegger im Gegensatz zu Leuten wie Sylvester Stallone immer noch ein wenig Humor. Auch wenn er seine Gegner atomisiert, zermanscht oder durch seine Sprüche, die wie Fallbeile he^rabdonnern, außer Gefecht setzt – Arnie macht fröhlich.

Im Sommer 1947 in Thal bei Graz zur Welt gekommen, war Arnold die große Karriere nicht in die Wiege gelegt worden. Vater Gustav, ein hochgradiger Nazi, erzog den bebrillten, eher schmächtigen Buben mit eiserner Faust und etlichen Ohrfeigen. Doch Arnold hatte einen Traum: Er wollte Bodybuilder werden, wanderte in die USA aus und schaffte dort jeden Titel, den man in dieser Sparte erringen kann. Arnie heiratete die Kennedy-Nichte Maria Shriver, zeugte vier Kinder, stieg in die gesellschaftliche Königsklasse auf und wurde mit seinen Filmen, seinen Restaurants, seinem Immobilienhandel und dem Verkauf von Fitnessartikeln steinreich. Er macht einfach seinen "Tschopp", sagt er, ois kloar?

Schwarzenegger glaubt, dass der Erfolg sein wahres Wesen ist: "Ich kann nur sagen, dass ich glücklich bin, wie ich bin." So ist er eben. (Gerhard Plott, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 8.8.2003)