Durham/North Carolina - Wissenschaftler der Universität von Durham/North Carolina haben entdeckt, dass die menschliche Sprache chromatischen Tonleitern entspricht. Das ist unabhängig davon, ob der Sprecher Englisch oder Chinesisch spricht, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Journal of Neuroscience.

"In nahezu allen Sprachen werden bestimmte Tonhöhen lauter gesprochen als andere", so David Schwartz vom Department of Neurobiology am Center for Cognitive Neuroscience der Duke University. Der Grund für die Ähnlichkeiten der musikalischen Tonleitern und der Konsonanten konnte bisher nicht geklärt werden.

Musikalische Universalität

Die Experten gehen aber davon aus, dass es so etwas wie eine musikalische Universalität gibt. Nahezu alle Sprachen, egal in welchen Tonhöhen sie gesprochen werden, weisen gewisse gleichbleibende Parameter auf: Beim Sprechen verwenden Menschen in erster Linie Tonhöhen, die in einem gewissen musikalisch-harmonischen Verhältnis zu einander stehen. Bevorzugte Intervalle sind dabei Oktaven und Quinten. Nach Aussagen der Forscher kommen die von den meisten als disharmonisch empfundenen Intervalle wie etwa kleine Sekunden praktisch nie vor.

Die Aufeinanderfolge von allen zwölf Halbtonschritten ergibt die chromatische Tonleiter. Das entspricht genau jenen Schritten zwischen den schwarzen und weißen Tasten auf einer Klaviertastatur. Jede Tonleiter lässt sich nach einem bestimmten Schema von der chromatischen Tonleiter ableiten. (pte)