Beim Essig, erklärt Erwin Gegenbauer, verwandelt sich der Alkohol zwar in Essigsäure, der Prozentsatz bleibt aber gleich. Was beim Weinessig das Problem aufwirft, dass kein Mensch 13 Prozent Säure schmecken will, weshalb er normalerweise mit Wasser verdünnt wird. Was natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, dachte sich Gegenbauer und beauftragte Johann Reinisch damit, die für den Essig bestimmte Riesling-Auslese gärungsmäßig rechtzeitig abzustoppen. Das Ergebnis ist ein Essig von ungewöhnlicher und höchst weiniger Konzentration, der Riesling kommt deutlich durch, Restzucker blieb freilich auch über, fügt sich aber harmonisch ins Bild. (floh, DER STANDARD/rondo/08/08/2003)