Wien - Die Wiener Linien arbeiten an einer Alternative zum
Fahrschein aus Papier: Schon bald könnte es geschehen, dass Fahrgäste
einem Kontrollor ihr Handy entgegen strecken. Derzeit wird der
Probebetrieb für den Ticket-Kauf per Mobiltelefon vorbereitet. Die
Testphase könnte noch heuer starten, heißt es bei den Wiener Linien.
Wenn das System technisch umsetzbar ist und auch von den Kunden
akzeptiert wird, soll ein Regulärbetrieb folgen.
"M-Ticket"
Laut Alfred Almeder von der Abteilung für Tarifangelegenheiten
wird das System ähnlich funktionieren wie jenes im ÖBB-Fernverkehr.
Bestellt wird das "M-Ticket" über eine spezielle Rufnummer, die
Abrechnung erfolgt über die Handy-Rechnung. "Um eine Resonanz zu
erzielen, ist es notwendig, dass die Benutzung möglichst einfach
ist", betonte Almeder. Das bedeute: Das System wird auf SMS basieren.
Andere Dienste, wie etwa das Handy-Internet WAP, hätten sich nicht
wirklich bewährt.
Zeitkarten
Anders als beim SMS-Parkschein soll der Probebetrieb nicht auf
einen ausgewählten Personenkreis beschränkt sein. Eine Begrenzung
wird es lediglich in Sachen Angebot geben. Zunächst soll nur eine Art
von Ticket angeboten werden, also etwa ein Einzelfahrschein oder eine
der Zeitkarten der Wiener Linien.
Wien wäre einer der ersten Städte, in dem das Handy zum
Öffi-Fahrschein wird. Laut Almeder sind SMS-Tickets im Nahverkehr
bereits in Helsinki erhältlich. In Deutschland bieten die Stadtwerke
Osnabrück seit kurzem als erstes Verkehrsunternehmen den
Fahrscheinkauf per Handy als Dauerservice an. Die Testphase lief dort
über fünf Monate. Das erfolgreiche Angebot wird vor allem von
Gelegenheitsfahrern genutzt. (APA)