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Foto: APA/dpa/Leonhardt
Der Süddeutsche Verlag, der in Österreich mit 49 Prozent am STANDARD beteiligt ist, sieht sich auf dem Weg zurück in die Profitabilität und erwartet keinen weiteren nennenswerten Abbau von Arbeitsplätzen.

Im ersten Halbjahr 2003 habe der Verlag bereits ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) in zweistelliger Millionen-Höhe erreicht, teilte der Herausgeber der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag mit. Trotz weiter leicht sinkender Umsätze rechne die Geschäftsführung im Gesamtjahr mit einem deutlichen operativen Gewinn. "Auf der Kostenseite haben wir jetzt schon mehr erreicht als ursprünglich geplant, der Süddeutsche Verlag ist auf einem gutem Weg in die Gewinnzone", erklärte Geschäftsführer Klaus Josef Lutz. Über den beschlossenen Abbau von rund 2000 Stellen bis Ende 2004 hinaus, der zum großen Teil bereits umgesetzt sei, werde es keine nennenswerten Maßnahmen mehr geben.

Einbruch der Anzeigeneinnahmen

Der Süddeutsche Verlag leidet wie andere Zeitungsverlage auch unter einem Einbruch der Anzeigeneinnahmen, der nun schon das dritte Jahr anhält. Vor allem Stellen- und Rubrikenanzeigen wandern zunehmend in das Internet ab. Mit dem Einstieg der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) Anfang 2003 als sechster Gesellschafter, der eine Kapitalspritze von rund 100 Mio. Euro mitbrachte, sowie einem harten Sparkurs steuerte der Verlag dieser Entwicklung entgegen.

Umsatzerlöse: Rückgang von elf Prozent

Im vergangenen Jahr seien die Umsatzerlöse mit einem Rückgang von elf Prozent auf 719,9 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilte der Verlag mit. Beim Flaggschiff "Süddeutsche Zeitung", der Auflagen stärksten Abonnement-Tageszeitung in Deutschland, schrumpfte der Umsatz sogar um 17 Prozent auf 297,2 Mio. Euro. Der Jahresfehlbetrag weitete sich 2002 auf 76,6 Mio. Euro nach 43,9 Mio. Euro im Jahr 2001 aus. Das Ebitda lag mit 33,0 (2001: minus 10,4) Mio. Euro ebenfalls im Minus.

Restrukturierung des Unternehmensbereiches Fachinformation

Beim Unternehmensbereich Fachinformationen (SVHFI), neben dem Zeitungsgeschäft das zweite Standbein des Süddeutschen Verlags, werde die Restrukturierung fortgesetzt. "Der Fachinformationsbereich bleibt neben der Süddeutschen Zeitung das bedeutendste Geschäftsfeld des Süddeutschen Verlags", betonte Lutz. (APA/Reuters)