Die algerische Armee schweigt sich über den Abtrünnigen aus. Medienberichten zufolge war er Unteroffizier bei den Fallschirmjägern und desertierte aus Oasen-Fort Biskra, einem wichtigen Militärposten während der französischen Besetzung Algeriens. Jetzt hintertreibe Amari die Vermittlungsbemühungen zur Befreiung der Geiseln, hieß es in den vergangenen Tagen in Kreisen der Unterhändler.
Fahndungsplakate der Sicherheitskräfte zeigten den GSPC-Führer Hassan Hattab, nie jedoch Amari. Dabei gilt er als einer der engsten Vertrauten Hattabs. Als Amari sich dem damaligen Chef der Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA) in der Kabylei anschloss, bildete er mit rund einem Dutzend weiterer Deserteure die Leibgarde des "Emirs". Unter Hattab spaltete sich die GSPC 1998 von der GIA ab. Amari blieb an der Seite seines Chefs, wurde zu dessen rechter Hand und erhielt das Kommando über den Osten des Landes, begrenzt von den Regionen Tebessa, Annaba, Batna und Souk Ahras. Auch als der GSPC-Rat Hattab vor etwa zwei Jahren durch Widersacher Abdelmahjid Dichou ersetzen wollte, wich Amari nicht von seiner Seite. Dichou wurde kurz darauf von den eigenen Leuten aus dem Weg geräumt, weil er Gespräche mit der Regierung suchte.