Vorsicht
Das Vorgehen der Kommission gegen Microsoft ist daher von einer gewissen Vorsicht geprägt. Seit vier Jahren untersucht Brüssel die Praktiken, mit denen Microsoft seine Marktmacht gegen die Konkurrenz und neue Technologien verteidigt. Nun glaubt Monti in zwei kritischen Bereichen - einfache Server und Media-Player - genügend Material für eine Geldstrafe in der Hand zu haben, die auch der EuGH nicht beanstanden kann.
Erfüllung würde den Wettbewerb fördern
Mit seinen Cash-Reserven von 49 Milliarden Dollar könnte Microsoft selbst hohe Geldstrafen aus seiner Portokasse bezahlen. Das fortgesetzte EU-Verfahren ist allerdings ein psychologischer Hemmschuh für den Konzern, der seine Monopolstellung bei PC-Betriebssystemen immer wieder auf andere Produkte auszudehnen versucht. Die Forderungen der Kommission - Preisgabe der Daten über Serverschnittstellen und Entkoppelung von Windows und dem konzerneigenen Media-Player - sind vernünftig; ihre Erfüllung würde den Wettbewerb fördern, ohne Microsoft aus Zukunftsmärkten zu drängen.
Härte