Wien - Der im Zuge der ÖBB-Reform geplante Personalabbau - heuer sollen 1.500 Posten abgebaut werden - sorgt weiterhin für heftige Reaktionen. ÖVP-Verkehrssprecher Werner Miedl sieht sich in einer Aussendung von Mittwoch bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an die "Kolchosenwirtschaft der KPDSU" erinnert. "Wenn man nicht das ganze Unternehmen gefährden wolle, müsse es der ÖBB möglich sein, je nach Auftragslage Eingriffe in den Mitarbeiterstand vorzunehmen und sich von Arbeitnehmern zu trennen", versichert Miedl.

KPÖ-Vorsitzender Walter Baier fordert hingegen die Gewerkschaft auf "mit allen Mitteln gegen den Personalabbau und die Zerschlagung der ÖBB aktiv zu werden" und die Grüne Verkehrssprecherin Eva Lichtenberger vermutet gar einen "Rachfeldzug gegen die roten ÖBB" durch Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (V). Lichtenberger: "Nach Vorstellungen von Kukacka und (Hubert, Anm.) Gorbach soll wohl jeder und jede bis auf die letzte Großmutter aufs Auto angewiesen sein."

Fischer: Kukacka sieht ÖBBler als Feindbild

Der Zweite Nationalratspräsident und stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Heinz Fischer hat am Mittwoch der Regierung und insbesondere Verkehrs-Staatssekretär Helmut Kukacka (V) vorgeworfen, in den Eisenbahnern ein "Feindbild" zu sehen und ein "gestörtes Verhältnis" zur Bahn zu haben. Wenn man sich die früheren Reden Kukackas ansehe, könne man verstehen, wenn er als "Feind" der ÖBB oder der Eisenbahner gesehen werde, meinte Fischer in einer Pressekonferenz. Er äußerte die Hoffnung, dass bei der ÖBB-Reform "Vernunft einkehrt" und die Eisenbahner rechtsstaatlich und fair behandelt werden.

(APA)