Graz/Wien - Fußball-Bundesliga-Spitzenreiter Rapid Wien gastiert am Donnerstagabend (ab 18:00 Uhr/live ORF 1) in der vierten Runde beim SK Sturm Graz und will den vierten vollen Erfolg in dieser Saison feiern. Die Vorzeichen dafür stehen gut, denn seit 16. März des Vorjahres (0:1) ist der Rekordmeister im Schwarzenegger-Stadion ohne Niederlage, während Sturm unter Neo-Trainer Gilbert Gress nach drei Spielen erst bei einem Zähler hält. Trotzdem warnte Rapid-Coach Josef Hickersberger: "Sturm ist angeschlagen, und angeschlagene Gegner sind stets besonders gefährlich."

Gress giert nach drei Punkten

Die Grazer zeigten in den Auswärtsspielen in Mattersburg und Bregenz und im Heimspiel gegen Kärnten ihre Stärken im Angriff, doch im Abschluss haperte es noch gewaltig, so blieben in allen Matches Chancen in Hülle und Fülle ungenützt. "Wenn wir nur 30 Prozent unserer Möglichkeiten reingemacht hätten, dann wären wir jetzt ganz vorne dabei", weiß Gress, dass seine Mannschaft die ersten drei Spiele eigentlich hätte gewinnen müssen. "Gegen Rapid ist daher ein Punkt zu wenig, wir müssen dieses Heimspiel unbedingt gewinnen."

Mit Selbstbewusstsein nach Graz

Hickersberger hofft dagegen auf eine Fortsetzung der grün-weißen Erfolgsserie. "Auch wenn Sturm über eine gute Offensivabteilung verfügt und teilweise unglücklich Punkte liegen gelassen hat, wir sind derzeit in sehr guter Form und reisen mit Selbstbewusstsein nach Graz", beschwört der ehemalige ÖFB-Teamchef die eigene Stärke.

Silvestre gibt Debüt

Bei Sturm wird der 36-jährige Neuzugang Franck Silvestre sein Debüt geben. Der Franzose, zu seiner Glanzzeit elffacher Teamspieler, soll als Libero die Defensive von Sturm verstärken. "Denn wir haben derzeit zwei Probleme", betonte Gress vor dem Rapid-Match. "Vorne treffen wir nicht und hinten kassieren wir zu viele Tore. Ich hoffe, dass unsere Abwehr mit Silvestre nun gefestigt wird."

de Wilde gesperrt

Hinter dem Franzosen wird diesmal Knezevic oder Weber im Sturm-Tor stehen, da der ehemalige belgische Team-Keeper Filip de Wilde zuletzt in der Schlussphase in Bregenz wegen Torraubs ausgeschlossen worden war und ein Spiel pausieren muss. Bei Rapid sind Steffen Hofmann (Muskelfaserriss) und Roman Wallner (Sprunggelenksverrenkung) für die Partie im Schwarzenegger-Stadion mehr als fraglich, über ihren Einsatz kann erst am Spieltag entschieden werden. Dafür kehrt der iranische Mittelfeldakteur Mehdi Pashazadeh nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder in die Start-Elf zurück.

Statistik spricht für Rapid

Seit Gründung der Bundesliga (1974) trafen Rapid und Sturm bereits 104 Mal aufeinander, wobei die Statistik mit 47 Siegen bei 28 Remis und 29 Niederlagen klar für den Rekordmeister aus Hütteldorf spricht. In besonders schlechter Erinnerung ist den "Blackys" aus der steirischen Landeshauptstadt dabei das erste Heimspiel in der abgelaufenen Saison: Damals hatten die Wiener am 7. Juli 2002 mit 4:0 den höchsten Auswärtserfolg der Geschichte über Sturm gefeiert.(APA)

T-Mobile Fußball-Bundesliga, Donnerstagspiel der vierten Runde:

  • Sturm Graz - Rapid Wien (Arnold Schwarzenegger Stadion, 18:00 Uhr/live ORF 1, Plautz). Meisterschafts-Ergebnisse 2002/03: 0:4 (h), 2:1 (a), 0:1 (a), 0:1 (h)

    Sturm: Knezevic - Silvestre - G. Korsos, Strafner - Neukirchner, Salmutter, Brzeczek, Dmitrovic - Haas, Brunmayr, Rojas Ersatz: Weber - Golemac, Hasek, Säumel, Mujiri, Dag, Filipovic Es fehlt: De Wilde (gesperrt)

    Rapid: Payer - Markus Hiden, Martin Hiden, Feldhofer, Adamski - Prisc, Pashazadeh, St. Kulovits, Ivanschitz - Kienast, R. Wagner Ersatz: Maier - Garics, Martinez, Jazic, Sturm, Vico Fraglich: Hofmann (Muskelfaserriss), Wallner (Sprunggelenksverrenkung)