Tokio - Nordkorea will einem Pressebericht zufolge Langstreckenraketen an den Iran liefern und bei der Entwicklung von Atomsprengköpfen mit Teheran zusammenarbeiten. Wie die konservative japanische Zeitung "Sankei" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Verteidigungskreise berichtete, stehen Pjöngjang und Teheran seit einem Jahr in Verhandlungen über den Verkauf von Bauteilen nordkoreanischer Taepodong-2-Langsteckenraketen.

Außerdem wolle Nordkorea den Iran mit technischem Know-how ausstatten. Die Verhandlungen sollen dem Bericht zufolge voraussichtlich Mitte Oktober abgeschlossen sein. Laut "Sankei" werden die Gespräche von der nordkoreanischen Waffenexportfirma Changgwang Sinyong und von Verantwortlichen der iranischen Militär- und Luftfahrtindustrie geführt. Changgwang Sinyong soll bereits mehrfach Raketentechnologie an den Iran geliefert haben.

US-Präsident George W. Bush hatte in einer Rede Anfang 2002 Nordkorea und den Iran zusammen mit dem Irak als Staaten einer "Achse des Bösen" bezeichnet, die sich mit Massenvernichtungswaffen ausrüsten. Im Oktober hatte Nordkorea nach US-Angaben entgegen internationaler Verträge sein Atomprogramm wieder aufgenommen. Vergangene Woche willigte Pjöngjang erstmals in multilaterale Gesprächen zur Beilegung des Atomstreits ein. Neben den USA sollen daran auch Südkorea, Russland, Japan und China teilnehmen. (APA)