Wien/St. Pölten - Bis zum Wochenende bleibt es heiß, höllisch heiß mit Spitzenwerten über 35 Grad. Kein Wunder also, dass sich biblische Gleichnisse in den Schweiß mengen. Etwa angesichts von Corthippus Parallelus, dem "stinknormalen Grashüpfer", wie ihn die Wiener Biologin Brigitte Helfert bezeichnet, der in Stadt und Land derzeit vermehrt anzutreffen ist.

Von einer echten "Plage" will die Expertin an der Universität für Bodenkultur dennoch nicht sprechen. Eher von einem ausnehmend guten Jahr für den Heuschreck, der die vielen heißen Tage für heftige Reproduktionstätigkeit genützt habe. Sodass "derzeit gleich mehrere Grashüpfergenerationen gleichzeitig" in Sträuchern und Geranientöpfen, auf Alleebäumen und Heuwiesen ihr Lied sängen.

Dort richteten die hungrigen Insekten zwar Schaden an - jedoch "im Vergleich zur Dürre, die bis zu 50 Prozent des Heus vernichtet hat, in vernachlässigbarem Ausmaß", betont Wolfgang Weigl von der NÖ-Landwirtschaftskammer. Bisher habe es von Bauernseite her keinerlei ernsthafte Heuschreckbeschwerden gegeben. Sein Rat: "Warten, bis es kühler wird." (bri, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.8.2003)