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REUTERS/Mike Cassese
Peking - Nachdem das für April angesetzte Konzertdebüt der Rolling Stones in China wegen der Lungenkrankheit SARS geplatzt war, verhandelt die Band derzeit nach Angaben der chinesischen Veranstalter über Auftritte, die noch in diesem Jahr über die Bühne gehen sollen. "Die Rolling Stones haben zum Ausdruck gebracht, dass sie willens sind, zu kommen", sagte ein Sprecher des Pekinger Veranstalters Time New Century am Dienstag. Noch stünden die Termine zwar nicht fest, es würde aber wohl auf Konzerte Mitte November hinaus laufen.

Vorher müssten aber auch noch weitere Fragen geklärt werden, sagte der Sprecher. So sei unklar, ob die chinesischen Behörden den Stones verbieten würden, einige ihrer Klassiker zu spielen. Auf den in China erhältlichen Ausgaben des Greatest-Hits-Albums "Forty Licks" fehlen die Lieder "Brown Sugar", "Honky Tonk Woman", "Beast of Burden" und "Let's Spend the Night Together". Angeblich wurden die Songs wegen sexueller Anspielungen in den Texten von dem Album gestrichen. Die Lieder zählen zum Repertoire der aktuellen Tournee der Stones.

Ursprünglich wollten die Rolling Stones Anfang April ihre ersten Konzerte in China geben. Sie sagten diese jedoch kurzfristig ab, nachdem in Asien das lebensgefährliche Schwere Akute Atemwegssyndrom (SARS) ausgebrochen war. Auch Kanada war von SARS betroffen, was dort ebenfalls zu Konzertabsagen geführt hatte. Mittlerweile ist die Krankheit jedoch unter Kontrolle, so dass in der vergangenen Woche die Stones und zahlreiche andere Bands mit einem Mammut-Rockfestival das Ende der SARS-Tragödie im kanadischen Toronto feierten. Am Dienstag verschoben die Stones, die seit Monaten durch die Welt touren, nach Angaben der Behörden jedoch wegen einer Kehlkopfentzündung ihres Sängers Mick Jagger ein Konzert im spanischen Benidorm .

Bereits in den späten 70ern hatten die Rolling Stones versucht, Konzerte in dem kommunistisch regierten China klar zu machen. Damals scheiterte eine Tournee jedoch an den Behörden, die kulturelle Einflüsse aus dem Westen strikt ablehnten. Nach wie vor meiden viele Bands China wegen bürokratischer Scherereien, aber auch wegen des schwachen Finanzpolsters lokaler Veranstalter.(APA)