Italien stöhnt unter dem Druck des heißesten Sommers seit einem halben Jahrhundert. Nach einer Phase von Gewittern, die der Dürre in Norditalien vorübergehend ein Ende gesetzt hat, sind die Temperaturen diese Woche erneut auf ein Rekordhoch geklettert. In mehreren Städten, darunter Florenz, Rom und Verona wurden Temperaturen um die 40 Grad gemeldet. Auch wegen der starken Feuchtigkeit ist die Hitze unerträglich.

Die Rettungsdienste wurden mit Notrufen überflutet. Einige ältere Personen sind am Wochenende auf Grund der extrem hohen Temperaturen meist in den eigenen vier Wänden an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben, berichtete das Fernsehen. Städte und Gemeinden klagen über hohe Kosten für die Bewässerung der Grünflächen.

Rekordstromverbrauch

Die seit Wochen anhaltende Hitzewelle hat den Stromverbrauch in Italien auf ein Rekordhoch getrieben. Grund für den hohen Stromverbrauch sind die vielen Ventilatoren und Klimaanlagen, die sich die Italiener in den vergangenen Wochen gegen die Hitze zulegten und deren Dauerbetrieb die Stromnetze total überlastet. Die italienischen Strombehörden warnten am Dienstag erneut vor der Gefahr von Ausfällen. "Wir sind an der Grenze unserer Kapazitäten", warnten sie. Die "Blackouts" können "sich zu jeder Zeit im ganzen Land ereignen", warnte auch die Regierung.

Historische Tiefstände bei Flüssen

Nachdem der Wasserpegel des Flusses Po nach den Gewittern der vergangenen Tagen leicht gestiegen ist, wächst die Sorge für den Tiber in Rom und den Arno bei Florenz, die historische Tiefstände erreichten. In weiten Teilen des Landes hat es seit Monaten, von Gewitterschauern abgesehen, nicht mehr richtig geregnet.

Große Sorge herrscht wegen der zunehmenden Zahl an Bränden. "Jeden Tag werden zehn Brände gemeldet", berichtete der Chef des italienischen Zivilschutzes, Guido Bertolaso. Besonders betroffen seien die südlichen Regionen Kampanien und Apulien. Auch auf Sardinien wird gegen die Flammen gekämpft. Die meisten Brände in Italien werden vorsätzlich gelegt. Aber auch die anhaltende Hitze und der starke Wind seien eine explosive Mischung, die zur Entstehung von Bränden beitragen (APA)