Wer andauernd zu viel arbeitet,
sägt an seinem eigenen Ast.

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Wer ständig mehr arbeitet und Überstunden schiebt, schadet damit seiner Gehirnleistung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Finnish Institute of Occupational Health (http://www.ttl.fi). Die Wissenschafter konnten in diesem Zusammenhang nachweisen, dass permanente Mehrarbeit zu einem schrumpfenden Wortschatz führen kann. Zudem nehme die Intelligenz im Vergleich zu Kollegen ab, die nur 40 Stunden pro Woche arbeiten.

Die im American Journal of Epidemiology (http://aje.oxfordjournals.org) veröffentlichte Erhebung sieht Unterschiede zwischen Arbeitnehmern, die dauernd Überstunden machen und ihren normal arbeitenden Kollegen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden die Teilnehmer auf Faktoren wie Intelligenz, Sprachschatz und Sprachvermögen getestet. Jene, die durchschnittlich 55 Stunden pro Woche arbeiteten, verfügten über ein kleineres Vokabular und zeigten einen geringeren IQ.

Neben psychischer Beeinträchtigung ließen sich bei den Probanden aber auch vermehrt körperliche Beschwerden feststellen – wie chronischer Bluthochdruck sowie Herzerkrankungen. Beide stehen in Zusammenhang mit Stress.

Klügere Menschen häufiger betroffen

Die Forscher kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass vor allem Menschen mit höherer Bildung dafür prädestiniert sind, mehr Überstunden zu leisten. Sie waren es auch, die weniger schliefen als ihre Kollegen und bei denen sich ein höherer Alkoholkonsum feststellen ließ. Überspitzt formuliert sind es also die intelligenten Menschen, die sich durch ihren Job selbst dümmer machen.

Zitiert wird auch eine weitere Studie, wonach Teams mit einem Arbeitspensum von 80 Stunden pro Woche genauso viel schaffen wie jene Gruppen mit 40 Wochenstunden. Die Erklärung: Die Ausfälle nehmen bei derartig vielen Überstunden schon nach drei Wochen zu. Hinzu kommt, dass Teams nach einer arbeitsintensiven Phase mehr Zeit benötigen, um sich von den Strapazen zu erholen. (red, 21.11.2013)