"Doch weil niemand war da, es auch niemand je sah", heißt es über das Fauchel.

Foto: Gerstenberg Verlag

Seltsame Wesen gibt es in Kinderbüchern: In diesem Fall ist es ein Fauchel. Dick und voller Haare ist es. Mit Hörnern und komischen Ohren. Anfangs weiß das aber noch keiner. Es gibt nämlich nur das Gerücht, dass in einem Haus am Berg ein solcher Fauchel lebt. "Doch weil niemand war da, es auch niemand je sah", heißt es. Claire Freedman und Kate Hindley schicken Tiere dann auf die Suche nach diesem "Monster". "Wir gehen jetzt auf Fauchel-Jagd" ist ein Bilderbuch für Kinder ab dem vierten Lebensjahr. Die netten Zeichnungen und kurzen Reime nehmen die Leserschaft mit auf die Spurensuche, bis tief hinein ins Haus des Fauchels: "Bloß weg von hier!, denken jetzt alle vier. Doch die Tür schlägt zu mit 'nem Knall!" Ist es tatsächlich eine Falle? Kommt Fauchel und macht alle nieder, die ihn da suchen?: "Sie schleichen ins Zimmer, ihr Herz pocht noch schlimmer. Ein Monsterbauch schnarcht auf dem Bett." Nein, natürlich bleibt das Fauchel brav. Es ist ja nicht einmal bösartig gezeichnet. Das nimmt ihm schon beim Hinsehen keiner ab. Und es kommt, wie es kommen muss: Fauchel rettet am Ende seine Jäger sogar noch. Nett, oder? Gehört sich aber auch so, ist ja ein Kinderbuch. Das "Wie" sei hier nicht verraten. Nur so viel: Manchmal kann ein richtig dicker Bauch durchaus von Vorteil sein. (Peter Mayr, DER STANDARD, 17.11.2013)