Kabul - Bei einem US-Drohnenangriff außerhalb der Stammesgebiete im Nordwesten Pakistans sind drei Anführer des radikalislamischen Haqqani-Netzwerks getötet worden. Eine Drohne habe am Donnerstag in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa eine Koranschule angegriffen, sagte der örtliche Polizeichef Iftikhar Ahmed. Dabei seien sechs Menschen getötet worden. Das Haqqani-Netzwerk steht den Taliban nahe.

Aus Kreisen der Organisation hieß es, einer der getöteten Madrasa-Lehrer sei ein enger Mitarbeiter des Netzwerk-Chefs Sirajuddin Haqqani gewesen. Außerdem seien zwei Anführer der Gruppe aus den ostafghanischen Provinzen Khost und Paktika ums Leben gekommen. Es war erst der zweite US-Drohnenangriff außerhalb der halbautonomen Stammesgebiete in Pakistan seit Beginn der umstrittenen Einsätze vor knapp einem Jahrzehnt.

Erst vor wenigen Tagen war der Bruder Sirajuddin Haqqanis, Nasiruddin Haqqani, in Islamabad getötet worden. Er galt als der maßgebliche Spendenbeschaffer der radikalislamischen Organisation. Das Haqqani-Netzwerk kämpft vom pakistanischen Nord-Waziristan aus gegen die ausländischen Truppen in Afghanistan. Die USA bezeichnen die Gruppe als größte Bedrohung in Afghanistan und kritisieren Pakistan dafür, sie gewähren zu lassen. Sirajuddin Haqqani erkennt den afghanischen Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar als Anführer an. (APA, 21.11.2013)