Wien/Eriwan - Die Präsidenten der beiden Südkaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan, Serzh Sarksjan und Ilham Aliyev, kommen am morgigen Dienstag in Wien zusammen, um bilaterale Verhandlungen über die umstrittene Region Berg-Karabach wieder in Schwung zu bringen. Das gab die Pressestelle der armenischen Präsidentschaftskanzlei am Montag in Eriwan bekannt.

"Ein Treffen zwischen Präsident Sarksjan und dem Präsidenten Aserbaidschans wird am 19. November in Wien stattfinden", hieß es in der Mitteilung.

Ungelöster Konflikt

Obwohl seit 1994 ein - oft brüchiger - Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan herrscht - der Konflikt um die zwischen beiden ehemaligen Sowjetrepubliken umstrittene Region Berg-Karabach harrt noch immer einer Lösung. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten turksprachigen Aserbaidschan, wird aber von christlichen Armeniern bewohnt.

Schon 1918-20 führten die beiden Völker einen Krieg um Berg-Karabach, ehe Moskau seine Macht nach der Oktoberrevolution im Südkaukasus wieder konsolidierte. In dem 1988 am Ende der Sowjetzeit erneut ausgebrochenen Konflikt sind rund 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Seit dem Waffenstillstand von Mai 1994 versuchte eine Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE/"Minsker Gruppe") vergeblich, das Problem zu lösen.

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Konflikts zählte die 4.400 Quadratkilometer große Enklave rund 190.000 Einwohner, davon waren 145.000 Armenier. Von den etwa 40.000 Azeris (Aserbaidschaner) sind fast alle geflohen oder wurden vertrieben. Im Dezember 1991 proklamierten die Armenier die Unabhängigkeit des Gebiets, nachdem Aserbaidschan deren Autonomie abgeschafft hatte. 1994 besetzten die Armenier mit Unterstützung russischer Truppen das Bergland und auch das umliegende aserbaidschanische Grenzgebiet. (APA, 18.11.2013)