Pühringer und Schieder zu Gast bei Armin Wolf: Zum Nachsehen hier auf tvthek.orf.at

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Manchmal tun sich unvermutet und unangekündigt plötzlich Löcher auf. Das ist normal. In Italien erst vor wenigen Monaten: Nahe dem Flughafen Rom-Fiumicino tat es sich im Boden auf, und Gas strömte heraus. Ein natürliches Phänomen, hieß es.

Nun hat es Österreich erwischt. Gas strömt keines aus dem Budgetloch mit den Ausmaßen von 24,24 Milliarden Euro. Aber viel warme Luft, wie man in der "ZiB 2" am Mittwoch sehen konnte.

Armin Wolf hatte nicht irgendwelche Leute ins Studio eingeladen, die sich nicht auskennen, sondern die Budget-Chefverhandler. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und der eine ganze Weile als Finanzstaatssekretär beschäftigte Andreas Schieder (SPÖ) sollten erklären, wo das Loch herkam und wohin ihr Budgetpfad jetzt mit Loch führt.

Fakt ist, sie haben keine Ahnung. Aber das beschrieben sie eine Viertelstunde lang. Pühringer wurde aus Linz zugeschaltet, wobei entweder in der Übertragung ein Hänger war oder er tatsächlich gefühlte zehnmal sagte, dass "kein Weg an Reformen vorbeiführt", wir "Reformen brauchen" und "auch in die Reformen gehen müssen".

Schieder erklärte das Auseinanderklaffen früherer und neuer Prognosen damit, dass eine Prognose eben eine Schätzung sei, und: "Es wird sich mit jeder Prognose ändern, aber es wird sich auch mit dem Vollzug ändern." Da ging sicher ein Seufzer der Erleichterung durch Österreichs Wohnzimmer. Alles ganz normal.

Und Schieder machte Hoffnung, dass "Annahmen, die manchmal auf der schlechten Seite sind, gar nicht so schlecht kommen". Oder eben nicht so gut. Wer will das schon so genau wissen - nach einer Wahl. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 15.11.2013)