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Dass ausgerechnet der Chef der indischen Polizeibehörden, Ranjit Sinha, keine Ahnung hat, worum es bei einer Vergewaltigung geht, empört viele InderInnen.

Foto: AP/Mustafa Quraishi

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Das untenstehende Zitat des Polizeichefs, das über die internationalen Nachrichtenagenturen verbreitet wurde, ist aus dem Zusammenhang gerissen und verzerrt die Aussagen Ranjit Sinhas. Er sagte im vollen Wortlaut: "Wenn man das Verbot von Sportwetten nicht durchsetzen kann, ist es, als würde man sagen: 'Wenn man eine Vergewaltigung nicht verhindern kann, sollte man sie genießen'." Die Passage ungeprüft übernommen zu haben, war ein Fehler. Wir bedauern.

Neu-Delhi - Mit einem Vergleich zwischen Vergewaltigungen und Wetten hat der Chef der indischen Bundespolizeibehörde CBI einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. "Wenn man eine Vergewaltigung nicht verhindern kann, sollte man sie genießen", sagte Ranjit Sinha am späten Dienstagabend in Neu Delhi. Diese Bemerkung sollte seine Haltung zu Wettgeschäften stützen: Wetten sollten legalisiert werden, da es schwer sei, ein Verbot durchzusetzen.

Polizeichef entschuldigt sich

Später sagte Sinha laut dem Nachrichtensender NDTV, er habe "nur ein Sprichwort verwendet, um etwas zu veranschaulichen". "Ich bedaure jeglichen Kummer, den ich mit meiner Aussage verursacht habe", erklärte er weiters. "Ich wollte sagen, dass Sportwetten legalisiert werden sollten, weil ein Verbot nicht durchsetzbar sei. Das ist so irrig, wie zu behaupten, dass man eine Vergewaltigung genießen solle, wenn man sie nicht verhindern kann," wird Sinha von Reuters zitiert. Er betonte, er habe tiefen Respekt vor Frauen und fühle sich Geschlechterthemen verpflichtet.

PolitikerInnen fordern Rücktritt

Mehrere PolitikerInnen bezeichneten den Kommentar als abscheulich und forderten seinen Rücktritt. Kavita Krishnan von der "All India Progressive Women's Association" forderte ebenfalls seinen Rücktritt. "Wie kann so jemand der Chef der Indischen Untersuchungsbehörde sein?", fragte sie. Die Oppositionspolitikerin Nirmala Sitharaman von der Bharatiya Janata Partei schrieb auf Twitter: "Ich frage mich, ob die Kollegen in seinem Büro, seine Familie und seine Unterstützer seine Ansichten teilen". (APA/Reuters, 13.11.2013)