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Ewald Nowotny scherte bei der letzten Zinsentscheidung der EZB aus, berichtet die Financial Times.

Foto: apa/pfarrhofer

Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, hat vergangene Woche gegen die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gestimmt. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit betrauten Personen. Der Leitzins wurde am Donnerstag überraschend um 25 Basispunke auf 0,25 Prozent gesenkt.

Wie die FT berichtet, sollen die Gräben zwischen den Nord- und Südstaaten der Eurozone tiefer werden. Mit der Niedrigzinspolitik greift die EZB vor allem den stark verschuldeten Staaten unter die Arme, Unternehmen und Private profitieren von günstigen Krediten, die Sparer jedoch ächzen unter Mini-Zinsen.

"Revolte"

Im 23-köpfigen Rat soll sich dem Bericht nach eine Sechser-Gruppe vehement gegen die Zinssenkung ausgesprochen haben. Zwei deutsche Ratsmitglieder, unter ihnen Chef der Bundesbank, Jens Weidmann, hätten die "Revolte" angeführt, laut FT unterstützt unter anderem durch Nowotny und seinen niederländischen Kollegen, Klaas Knot.

Experten und Analysten vermuten, dass die EZB mit ihrer historischen Zinsentscheidung der Gefahr einer Deflation vorbeugen will. Die EZB-Spitze selbst hat das nicht so formuliert. Fakt ist, dass die Euro-Notenbank dem Stabilitätsziel verschrieben ist und Stabilität bei einer Teuerung von etwa zwei Prozent gesehen wird. (red, derStandard.at, 11.11.2013)