Im 17. Fall als unkonventioneller Ex-Kommissars Horst Schimanski macht sich Götz George auf die Suche nach einer Gangstertochter. Während der Ermittlungen hadert der 75-Jährige nicht nur mit der Indizienlage sondern auch mit der modernen Lebensweise.

Horst Schimanski tut einem inhaftierten Gangsterboss einen Gefallen und macht sich auf die Suche nach dessen Tochter. Die Untersuchungen führen ins Rotlichtmileu.

Ein inhaftierter Gangsterboss bittet Horst Schimanski, seine verschwundene Tochter aufzuspüren. Die Ermittlungen führen Schimanski und seine Freundin Marie-Claire auf den Duisburger Straßenstrich, zu den "Loverboys", die junge Mädchen erst verliebt und dann für die Prosititution gefügig machen - und direkt in die Arme von Hänschen und Hunger, die einen Mordfall untersuchen, der mit dem verschwundenen Mädchen direkt zusammenhängt. Und alle Spuren führen schließlich nach Amsterdam.

Foto: ORF/ARD/Uwe Stratmann

Auf dem Duisburger Straßenstrich treiben die "Loverboys" ihr Unwesen, machen junge Mädchen verliebt und zwingen sie dann zur Prostitution. Als die Ermittlungen auch dort nicht zum Auffinden des Mädchens führen, bleibt nur mehr die Spur nach Amsterdam zu verfolgen. Regie führte Kaspar Heidelbach.

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Schimanski "tut sich schwer mit der neuen Zeit. 'Der Pott, der heißt jetzt iPod, die Zechen sind jetzt Funparks. Uns vermisst niemand, Krajewski'", zitiert die Welt in ihrer "Tatort"-Kritik den Griesgram. Und in diesem sentimentalen Ton ist auch das Resümee verfasst: "Wir werden ihn einmal vermissen. Schimanski kann die weißen Ledermöbel seiner Freundin mit einem Liebesgeständnis in Edding beschriften und Götz George lässt ihn mit seinen 75 Jahren noch immer grinsen wie einen kleinen Jungen. Am Ende geht es uns wie Hänschen, dem holländischen Kollegen. Der sagt: "Wenn mir etwas peinlich wäre, wärst du nicht mein Freund." Ein alter Freund. Dem ist nichts hinzuzufügen."

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Auch Holger Gertz von sueddeutsche.de wird bei der Kritik zu "Loverboys" von Wehmut getragen. "Schimanski kramt aus einem Pappkarton zwei Schimanski-Jacken raus und wirft sich dann die weniger verdreckte über. Wie ein Veteran, der sich noch einmal aufmacht. Er tritt die Türen nicht mehr selber ein, Schimanski lässt jetzt treten. Aber er ist im Auftrag des Guten unterwegs, er rettet das Mädchen, ohne selbst gerettet werden zu können."

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Lena Bopp beurteilt für faz.net die "Tatort"-Folge als sehenswert: "Genauso wie in der Eröffnungsszene des Films sieht man an ihnen: Schimanski kann zwar nicht mehr alles, und er versucht es gar nicht erst. Das aber, was er kann, macht er noch: Er provoziert, streitet, pöbelt und tröstet. Und er macht das richtig gut." (red, derStandard.at, 10.11.2013)

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