Miley Cyrus auf der "Wetten Dass ...?"-Couch.

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Wieder einmal hat Markus Lanz bewiesen, warum er als neuer Moderator für "Wetten, dass ...?" auserkoren wurde: Der Mann traut sich einfach was. Lukas Podolski hatte der neben ihm platzierten Céline Dion noch höflich versichert, er habe Titanic (den Film immerhin, mit dessen Titelsong die Sängerin ihren wohl größten Erfolg einfuhr) mehrmals gesehen – nur geweint habe er natürlich nicht.

Klar, Männer weinen schließlich nicht. Lanz aber, wie man ihn kennt und schätzt, nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Er könne einfach nicht verstehen, wieso man sich Filme ansehe, von denen man das Ende doch schon kenne. Wäre "Wetten, dass ...?" ein Film, könnte man also nicht nur davon ausgehen, dass Podolski nicht weinen würde (schlimmer als Titanic ist es dann auch wieder nicht) – Lanz würde sich das Ganze gar nicht erst ansehen.

Denn wie es ausgeht, das weiß man ja schon zu Beginn ganz genau. Die Wetten sind in der Ära Lanz immer "richtig schöne Männerwetten"  – dieses Mal: Bagger, Rennwagen, Motorsägen. Die Gäste geben kaum Neues oder gar Erquickliches von sich: Florian Silbereisen hält Céline Dion für eine "Hammer-Frau" , bei der man "nur Chapeau sagen kann", die solchermaßen Gelobte fühlt sich neben Andreas Gabalier aus nicht restlos geklärten Gründen wie zu Hause.

Und auch Markus Lanz bringt uns die Stars am Ende nicht wirklich näher. Miley Cyrus etwa, die bekanntlich gerne nackt auf Abrissbirnen herumhängt, verabschiedet er mit einem herzlichen: "Eine moderne Pippi Langstrumpf, die wir hier gesehen haben."

Was soll man dazu noch sagen? Ein moderner Schiffbruch, den wir hier gesehen haben. Chapeau. (Andrea Heinz, DER STANDARD, 11.11.2013)