Berlin - Als gäbe es nicht schon genug offene Punkte auf der langen Liste der potenziell Koalitionswilligen in Deutschland: Jetzt wollen auch noch zehn nicht minder einflussreiche Frauenverbände, die gemeinsam unter der Dachmarke "Spitzenfrauen" auftreten, den Teams von Union und SPD eines ihrer Anliegen mit an den Verhandlungstisch geben.

Vier Jahre Zeit

Gefordert wird eine gesetzliche Quote von mindestens 30 Prozent Frauen für die Aufsichtsräte aller börsennotierten und öffentlichen Unternehmen. Das innerhalb von vier Jahren bis 2018 zu erreichen sei "machbar", befindet Monika Schulz-Strelow, die Präsidentin von "Frauen in die Aufsichtsräte".

Immerhin hätten bereits jetzt 24 der 160 in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen einen Frauenanteil von 30 oder mehr Prozent im Aufsichtsrat. Bei einem Drittel der Unternehmen liege der Anteil laut Woman-on-Board-Index bei 20 Prozent und darüber. 

"Monokulturen" aufbrechen

Jetzt gelte es auch für andere, "in der gesellschaftlichen Realität" anzukommen. Es sei Zeit, die "Monokulturen an der Spitze" mittels einer "verbindlichen Quote" aufzubrechen, argumentiert die Vorsitzende des Vereins ProQuote Annette Bruhns.

Auf dem Weg dorthin wünschen sich die "Spitzenfrauen" von börsennotierten Unternehmen "verbindliche Zielgrößen für die Erhöhung des Frauenanteils im Vorstand und in den obersten Management-Ebenen". Wer die Quote nicht erfüllt, soll sanktioniert werden. (red, dieStandard.at, 08.11.2013)