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Rebecca M. ist auf den Lift angewiesen. Über die Treppen kommt sie nicht ins Freie.

 

Foto: APA/dpa/Arno Burgi

Nur mit dem Lift kommt Rebecca M. ins Freie. Sie ist querschnittgelähmt, ihr Rollstuhl wiegt 150 Kilogramm. Die junge Frau hat keine Chance, vom dritten Stock über das Stiegenhaus nach draußen zu gelangen. Anfang November war die 23-jährige Studentin für mehrere Tage de facto in ihrer Wohnung eingesperrt. Der Aufzug in ihrer Wohnhausanlage in Wien-Penzing wurde außer Betrieb genommen. Für die Studentin der Theaterwissenschaften bedeutete das, zu Hause zu bleiben. Keine Vorlesungen, keine Arzttermine, keine Möglichkeit, einkaufen zu gehen. 

Die Wohnhausanlage in der Kefergasse wird von der Buwog verwaltet. M. berichtet, man habe auf ihre Beschwerden zunächst nicht reagiert. "Sämtliche Versuche meiner Familie und meinerseits, zu intervenieren oder Informationen über die weitere Vorgehensweise in Erfahrung zu bringen, sind erfolglos verlaufen. Wie so oft in Österreich fühlt sich keine der kontaktierten Verwaltungspersonen für das Problem zuständig und verspricht Rückrufe, die jedoch nicht erfolgen", sagt sie zu derStandard.at.

Ausfall der Gegensprechanlage

Der Grund für den Liftausfall ist, dass das Notrufsystem defekt sei, sagt ein Sprecher der Buwog. "Normalerweise ist das kein Problem, den Lift aufgrund von Reparaturen mehrere Tage außer Betrieb zu nehmen. In dem Fall haben wir nicht gewusst, dass eine Rollstuhlfahrerin betroffen ist."

Mittlerweile wurde eine Lösung gefunden. Nachdem die Frau die Buwog kontaktierte, wurde sofort reagiert und der Lift fährt zwischen 6 und 22 Uhr wieder. Alle halben Stunden muss ein Hausbetreuer jedoch kontrollieren, ob niemand stecken geblieben ist. Das Notrufsystem funktioniert nämlich noch immer nicht. 

M. kann mit der Zwischenlösung leben. Bis das Notrufsystem repariert ist, muss sie aber noch darauf verzichten, die Wohnung nach 22 Uhr zu verlassen. (rwh, derStandard.at, 8.11.2013)