Man nehme Leder für oben und Gummi für unten. Doch es geht auch anders: sieben Schuhe aus aller Welt, die sich durch innovative Fertigungsmethoden auszeichnen.

Einmal Gott sein
Rochen-Sneaker von Rayfish

"Grow your own Sneaker!" So lautet der Werbespruch des thailändischen Unternehmens Rayfish. Und so einfach geht's: Der Kunde wählt Muster und Farbe, und entsprechend seinen Wünschen wird dem noch ungeborenen Rochenfötus eine Fremd-DNA injiziert, die seine natürliche Lederhaut farblich verfremdet. Ab 1.800 US-Dollar (ca. 1.340 Euro) darf man die Ethik über Bord schmeißen und Gott spielen.

www.rayfish.com

Foto: Hersteller/Designer

Goldnugget auf Knopfdruck
XYZ von Eart Stewart

Wer beim Neuseeländer Eart Stewart einen Schuh bestellt, muss erst einmal einen Scan über seinen Fuß ergehen lassen. Auf Basis des virtuellen Fußabdrucks wird dann ein individueller 3-D-Druck angefertigt. Zwei unterschiedliche Nylongewebe für Sohle und Schaft ermöglichen einen gleichmäßig gedruckten Schuh ohne Fuge und Naht. 2014 soll der futuristische Plastiktreter "XYZ" in Kleinserie gehen.

www.cargocollective.com/earlstewart

Foto: Hersteller/Designer

Über heiße Kohlefaser laufen
Walking Carbon von Podsedníková

Der etwas SM-angehauchte High-Heel "Walking Carbon" der tschechischen Designerin Pavla Podsedníková besteht aus mehreren Kohlefaserschichten, die gefaltet und gebogen und anschließend unter Hitzeeinwirkungen laminiert werden. Die Auflagepunkte sind auf Ferse und Ballen reduziert. Dazwischen kann man sich ungeniert und ungehindert kitzeln lassen. Preis und Produktion auf Anfrage.

www.behance.net/pavla_podsednikova

Foto: Tomas Mikule

Netzwerkarbeit in progress
Strvct von Contimuum Fashion

Das New Yorker Unternehmen Contimuum Fashion hat sich dem Versuch verschrieben, den klassischen Pump auf das Minimum zu reduzieren, auf dass man möglichst viel Fuß sehe und möglichst wenig Gewicht tragen müsse. Das Resultat ist dieser 3-D-gedruckte High-Heel aus Nylon, der auf den Namen "strvct" hört. Noch feilt man an der Fertigungsmethode. Ab kommendem Jahr soll der Pump erhältlich sein.

www.continuumfashion.com

Foto: Hersteller/Designer

Alvar Aalto lässt grüßen
Wave Shoe von Marita Huurinainen

Die unter Dampf gebogenen Schichtholzstühle des finnischen Architekten Alvar Aalto sind weltberühmt. Was im Sitzen geht, dachte sich Designerin Marita Huurinainen, das geht auch im Gehen: Ihr mittlerweile preisgekrönter Wave Shoe ist in Birken- und Rosenholz erhältlich - und zwar auch als Herrenmodell. Preis je Ausführung zwischen 209 und 259 Euro. Der Pantoffel ist im Webshop erhältlich.

www.maritahuurinainen.com

Foto: Hersteller/Designer

Chrom für die Füße
Zaha Hadid für United Nude

Zaha Hadid höchstpersönlich trägt zwar immer nur Stilettos, doch für den Produzenten United Nude von Rem D. Koolhaas entwarf die Londonder Architekten diesen, na ja, Pump aus verchromten Vinylgummi. Nur sechs Stück der Limited Edition "Nova" sind in Österreich erhältich. 1.500 Euro.

www.unitednude.at

Foto: Hersteller/Designer

Bitte nicht springen!
Papp-Porzellanschuh

Der Straßenbahn nachrennen sollte man in diesem zerbrechlichen Schuhwerk aus Leder und Porzellan nicht unbedingt. Doch dafür taugt der Entwurf der Budapester Designerin Laura Papp, die sich von den Formationen der Sagrada Família inspirieren ließ, für abendliche Cinderella-Events. (Wojciech Czaja, Rondo, DER STANDARD, 8.11.2013)

www.laurapapp.com

Foto: Hersteller/Designer