Bild nicht mehr verfügbar.

Georg Hackl spionierte in Russland.

Foto: REUTERS/Jean-Paul Pelissier

Passau - Deutschlands Rodel-Ikone Georg Hackl hat sich in die lange Reihe der Kritiker von Olympia-Gastgeber Russland und der dortigen "menschenverachtenden Bedingungen" eingereiht. "Damit, dass sich Putin die Spiele kaufen konnte, hat sich das IOC keinen Gefallen getan", sagte der dreimalige Olympiasieger in Passau im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema "Menschen in Europa".

"Statt freundlichen Volunteers", so Hackl in der "Passauer Neuen Presse" weiter, "stehen dort Soldaten mit Gummiknüppeln an jeder Ecke, bestimmen die Wege der Athleten, verhindern Fotos an Sportanlagen, als ob es Spionage wäre." Aus eigener Erfahrung berichtete er: "Da steht alle zwanzig Meter wieder einer mit Gummiknüppel und sagt: 'No foto!' Dann sagst du: Ja leck mich am Arsch, ich mach jetzt trotzdem ein Foto. Und dann gehen die auf dich los."

Er habe trotzdem die Hoffnung auf freundliche Spiele in Sotschi noch nicht aufgegeben, auch wenn die Arbeitsbedingungen miserabel seien. "Man sieht Arbeiter, die in einem Bus mit vergitterten Fensterstäben hergefahren werden. Daneben stehen zwei Bewacher mit Schnellfeuergewehren. Oder der Bus bleibt an der Ampel stehen und zwanzig Arbeiter rennen raus und füllen ihre Trinkflaschen im Bach auf, wo nur eine braune Brühe runterläuft, weil oben gebaggert wurde", berichtete Hackl. (sid, 31.10.2013)