Nikolaus Alm (Neos) wurde an diesem Tag zum ersten Mal für eine Legislaturperiode angelobt und langweilt sich bereits am ersten Tag. Die Aufregung sei schnell einer "Ausgeruhtheit bis hin zur Langeweile gewichen".

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle wird weiterhin für die Einführung von Studiengebühren stimmen. Der SPÖ möchte er aber über die Medien nichts ausrichten.

Sie wollte eigentlich "immer in der zweiten Reihe stehen". Nun ist Kathrin Nachbaur neue Klubchefin des Team Stronach. Die zweite Sitzreihe im Sitzungssaal überlässt sich dennoch dem Parteigründer Frank Stronach und nimmt dahinter Platz. Sie verspricht "keine One-Woman-Show" und beschreibt sich selbst als "großen Teamplayer".

Nachbaur träumt von einem "Austrian Dream" angelehnt an Kanada oder die USA: "Ich habe noch keinen Kanadier getroffen, der mir nicht innerhalb der ersten Stunde unseres Gesprächs sagte, 'Canada is the greatest country in the world'."

Zum Träumen bleibt Monika Lindner keine Zeit. Sie ist eine Befürworterin der Ganztagsschule. "Ich habe vor 40 Jahren als junge Redakteurin einen Beitrag gemacht über die Ganztagsschule, und ich bin heute noch der Meinung, dass die Ganztagsschule unbedingt notwendig wäre." Warum hat sie heute nicht gesprochen? "Ich glaube, dass das nicht unbedingt notwendig war, heute haben die  Klubobleute gesprochen, und das ist der Würde des Hauses entsprechend." Sie muss sich den Medien aber auch zu den Vorwürfen der "Freunderlwirtschaft" im Fall des St. Anna-Kinderspitals stellen.

Bis dahin haben Medienvertreter lange auf die wilde Abgeordnete warten müssen.

Matthias Strolz (Neos) hebt wieder die Flügel und die Stimmung. Er wolle in Zukunft jede Parlamentsrede mit einem Brauch aus Brasilien beginnen und nur Positives am Anfang sagen.

Auch Frank Stronach (Team Stronach) scheint sich der Kuschel-Gruppentherapie anzuschließen und sagt zu Beginn "Sorry". Der Wahlkampf sei sehr emotional gewesen. 

Susanne Winter (FPÖ) sitzt auch wieder im Parlament und möchte sich, so erklärt sie, weiterhin für Petitionen und Bürgerinitiativen einsetzen.

Julian Schmid (Grüne) ist der jüngste Abgeordnete im Nationalrat und vielleicht deshalb seit Beginn des Wahlkampfes in jedem Interview "aufgeregt".

Zu der jüngeren Generation zählt sich auch der neue SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder mit seinen 44 Jahren. Recht hat er: Das Durchschnittsalter im Parlament beträgt 52 Jahre.

(Maria von Usslar, derStandard.at, 29.10.2013)