Knapp an der Erde vorbei

Am vergangenen Dienstag schoss ein Asteroid in nach astronomischen Maßstäben äußerst geringem Abstand an der Erde vorüber. Der Brocken mit der Bezeichnung 2013 UV3 passierte unseren Planeten in einer Distanz von nur rund 270.000 Kilometern - also deutlich innerhalb der Mondumlaufbahn. Mit einer Größe von etwa 20 Metern entspricht 2013 UV3 etwa der Dimension jenes Asteroiden, der im Februar über der russischen Stadt Tscheljabinsk niedergegangen war. Der Himmelskörper explodierte damals in der Erdatmosphäre, die nachfolgende Druckwelle führte zu zahlreichen Schäden; rund 1.500 Menschen wurden dabei verletzt. Es war das folgenschwerste derartige Ereignis der vergangenen 60 Jahre.

Je nach Geschwindigkeit, Zusammensetzung und Eintrittswinkel hätte der Asteroid 2013 UV3 bei einer Kollision mit der Erde möglicherweise ähnliche, vielleicht sogar schlimmere Auswirkungen gehabt. Zu denken gibt, dass der Brocken erst am 25. Oktober, also nur wenige Tage vor seinem Vorüberflug, entdeckt worden war. Experten schätzen, dass rund 90 Prozent der erdnahen Asteroiden mit einer Größe von über einem Kilometer bekannt sind. Von den zahlreichen kleineren Objekten, die bei einem Einschlag auf der Erde auf regionaler Ebene ebenso schwere Verwüstungen anrichten könnten, ist hingegen nur ein Bruchteil registriert.

Illu.: NASA/JPL-Caltech

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Der Ätna spuckt wieder Feuer und Asche

Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist wieder aktiv geworden. Am vergangenen Samstag schleuderte der Feuerberg Lava aus, riesige Rauch- und Aschewolken zogen in den folgenden Tagen über die süditalienische Insel hinweg. Bergdörfer mussten vorerst nicht evakuiert werden, jedoch schränkte der Flughafen Catania zeitweise den Verkehr ein. Dem Ausbruch ging eine Reihe von Erdstößen voraus. Der Ätna ist mit 3.350 Metern der größte und aktivste Vulkan in Europa. Leichtere Eruptionen wie am Samstag kommen häufiger vor, einen größeren Ausbruch gab es zuletzt 1992.

Foto: AP/Carmelo Imbesi

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Außergewöhnlicher Gecko und andere Entdeckungen

Beinahe könnte man die entlegene Bergregion auf der im Nordosten Australiens gelegenen Halbinsel Yorkals "Vergessene Welt" bezeichnen. Aufgrund ihrer isolierten Lage konnten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten abgeschieden vom restlichen Kontinent ganz eigene Wege in ihrer Evolution gehen. Bei einer aktuellen wissenschaftlichen Expedition haben Forscher nun im Cape-Melville-Gebirge drei bisher unbekannte Wirbeltiere entdeckt: einen goldfarbenen Skink, einen zwischen Felsen lebenden gelblicher Frosch mit braunen Punkten und - als beonderes Highlight - einen ungewöhnlichen Blattschwanzgecko (Saltuarius eximius, im Bild) mit perfekter Tarnung. Die Art könnte kaum verändert aus einer Zeit stammen, da noch weite Teile Australiens mit Regenwald bedeckt waren.

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Foto: APA/EPA/Conrad Hoskins / James Cook Univ

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Jupiters Geist

Die letzte Phase im Leben eines sonnenähnlichen Sternes zeigt diese Aufnahme des NASA-Weltraumteleskops "Spitzer". Der planetarische Nebel in rund 1.400 Lichtjahren Entfernung trägt den Namen Jupiters Geist (NGC 3242) und befindet sich im Sternbild Wasserschlange. Hat ein Stern seine Wasserstoffvorräte im Kern aufgebraucht, dann beginnt er, Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff zu fusionieren. Im Zuge dessen bläht er sich zu einem Roten Riesenstern auf, der schließlich seine äußere Hülle in mehreren Phasen in die Umgebung abstößt. Das Infrarot-Bild von "Spitzer" enthüllt diese kühleren Schichten als rote Wolke, die sich allmählich in den interstellaren Raum ausdehnt. Im Zentrum des planetarischen Nebel bleibt ein sogenannter Weißer Zwergstern zurück.

Foto: APA/EPA/NASA

Mysteriöse Seuche rafft Seesterne dahin

Meeresbiologen stehen vor einem Rätsel: Eine mysteriöse Seuche dezimiert derzeit die Seestern-Populationen an beiden Küsten des nordamerikanischen Kontinents. Die Krankheit führt dazu, dass zahlreiche Arten der Stachelhäuter ihre Extremitäten verlieren und buchstäblich dahinschmelzen. Das Gewebe der Tiere scheint sich innerhalb kürzester Zeit aufzulösen; übrig bleibt nur eine formlose Masse. Was die von den Forschern formal als "Sea Star Wasting Syndrome" getaufte Epidemie verursacht, ist bislang unbekannt. Ebenso rätselhaft ist die enorme Geschwindigkeit, mit der sich das Phänomen ausbreitet.

Noch im vergangenen Sommer etwa gediehen die Seesterne massenhaft an der nordwestpazifischen Küste. Nach dem Beginn der kühlen Jahreszeit waren die Stachenhäuter in der Region binnen weniger Wochen weitgehend verschwunden. Ein Video, das das Vancouver Aquarium veröffentlicht hat, zeigt beispielhaft die Auswirkungen der Seuche. Laboruntersuchungen weisen darauf hin, dass ein bislang unbekannter Erreger - also Bakterien oder Viren - für das Massensterben verantwortlich ist. Aber auch das ist vorerst reine Spekulation.

Foto: Donna Gibbs / Vancouver Aquarium

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Der Graskarpfen ist nur der Anfang

Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), auch bekannt als Weißer Amur, hat sich im Einzugsgebiet der Großen Seen im Norden der USA erfolgreich etabliert. Ursprünglich stammt der bis zu 120 Zentimeter lange Süßwasserfisch aus China, doch bereits in den 1960er Jahren wurde er in Nordamerika eingeführt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Karpfenart vermehrt, lässt US-Biologen Schlimmeres ahnen: Die Tatsache, dass zahlreiche andere asiatische Fischarten unter ähnlichen Bedingungen gedeihen, lässt darauf schließen, dass dem Graskarpfen über kurz oder lang weitere Eindringlinge aus Fernost folgen werden.

Foto: AP/U.S. Geological Survey

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Erdgroße Lavawelt in 400 Lichtjahren Entfernung

Astronomen haben mit Hilfe von Daten des mittlerweile defekten Planetenjägers "Kepler" den bislang erdähnlichsten Exoplaneten entdeckt. Die mittlere Dichte sowie die Größe von Kepler-78B entspricht annähernd den Werten der Erde - doch damit endet auch schon jegliche Ähnlichkeit: Der Exoplanet in etwa 400 Lichtjahren Entfernung umkreist sein Muttergestirn in einem Abstand von weniger als 1,6 Millionen Kilometern. Damit dauert auf Kepler-78B ein Jahr nur 8,5 Stunden. Aufgrund dieser großen Nähe zu seiner Sonne, schätzen die Forscher die Oberflächen-Temperatur des Exoplaneten auf 2200 bis 2800 Grad Celsius. Vermutlich kann man sich Kepler-78B als etwa erdgroße Lavawelt vorstellen.

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Illu.: REUTERS/David A. Aguilar/Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics

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Ephesos: Hadrianstempel wird runderneuert

In den vergangenen Jahren stand es nicht gut um das bekannteste Monumente in der antiken Ruinenstadt Ephesos. Die aktuelle Verfassung des nach seiner Entdeckung in den 1950er-Jahren wieder aufgebauten Hadrianstempels hat sich durch Witterungseinflüsse massiv verschlechtert. Das kleine, tempelähnliche Gebäude an der Kuretenstraße - der Prachtstraße von Ephesos - wurde im Jahr 117/118 unserer Zeitrechnung gestiftet. Der Name des Gebäudes ist irreführend, seine ursprüngliche Funktion blieb bislang ungeklärt. Die Annahme, dass es sich um den offiziellen Kulttempel für Kaiser Hadrian handelt, wurde bereits widerlegt. Nun hat das Österreichische Archäologische Institut (ÖAI) mit Unterstützung des J. M. Kaplan Fund ein umfassendes Restaurierungsprojekt gestartet. Bis zum Abschluss der Arbeiten Ende Juli 2014 bleibt der Zugang zum Gebäude versperrt.

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Foto: APA/ÖAI/N. GAIL

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Vier Sonneneruptionen der höchsten Kategorie

In den vergangenen Tagen zeigte sich unsere Sonne deutlich aktiver als zuletzt. Mehrere kleinere Sonneneruptionen konnten beobachtete werden, bis Dienstag wurden allerdings auch vier Ausbrüche der höchsten Kategorie X registriert. Die Aufnahme zeigt die Sonne am 25. Oktober während ihrer zweiten großen Eruption, die eine Stärke von X2.1 erreichte. Zwar befindet sich unsere Sonne mitten im Maximum ihres elfjährigen Sonnenfleckenzyklus, viel zu bemerken war davon in den vergangenen Monaten allerdings nicht.

Foto: REUTERS/NASA

Ungewöhnliche Planetenbaustelle

Planetensysteme bilden sich aus scheibenförmigen Ansammlungen von Gas und Staub rund um junge Sterne. Astronomen ist nun mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) und dem Weltraumteleskop "Herschel" eine Aufnahme gelungen, die ein Planetensystem mitten während seiner Entstehung zeigt. Ungewöhnlich an dem System ist, dass die Scheibe um den 235 Lichtjahre entfernten Stern HD 21997 im südlichen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) sowohl ursprüngliches Gas aus der Zeit der Sternentstehung enthält, als auch Staub, der durch die Kollision von Planetesimalen, also gleichsam Keimzellen späterer Planeten, entstanden ist. Noch nie zuvor wurde eine protoplanetare Scheibe beobachtet, die eine solche "hybride" Zusammensetzung aufweist. Das Phänomen dürfte dafür sorgen, dass das gängige Modelle der Planetenentstehung nachgebessert werden muss.

Die beiden ALMA-Aufnahmen zeigen die Scheibe um HD 21997: Links ist die Strahlung festgehalten, die von kalten Staubkörnern ausgesandt wird, die einen Ring rund um den Stern bilden. Das rechte Bild zeigt die Strahlung, die von der Gasscheibe ausgesandt wird, die aus demselben urtümlichen Material besteht, aus dem auch der Stern entstanden ist.

Fotos: Á. Kóspál (ESA) und A. Moór (Konkoly-Sternwarte)

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Erster Testflug des "Dream Chasers" mit dramatischer Landung

Alles in allem verbuchte das private Raumfahrtunternehmen Sierra Nevada Space Systems den ersten freien Testflug ihres "Dream Chasers" am vergangenen Wochenende als Erfolg. Das Raumfahrzeug wurde von einem Hubschrauber in eine Höhe von rund 3.800 Meter gehievt und ausgeklinkt. Wie ein von Sierra Nevada veröffentlichtes Video zeigt, verlief der Gleitflug tatsächlich ohne Probleme. Allein die Landung gestaltete sich problematisch: Das Fahrwerk des Orbiters, der als zukünftiger Ersatz für die eingemottete Space-Shuttle-Flotte dienen soll, konnte nicht ordnungsgemäß ausgefahren werden. Das unbemannte 1:1-Modell überschlug sich nach dem Aufsetzen auf der Edwards Air Force Base in der kalifornischen Mojave-Wüste und blieb neben der Landebahn liegen. Eine erste Analyse ergab laut Sierra Nevada, dass der "Dream Chaser" keine irreparablen Schäden davon getragen hatte und möglicherweise noch heuer erneut fliegen werde.

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Illu.: AP/Sierra Nevada Space Systems

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Neues Bild vom Merkur

Am 29. Oktober veröffentlichte die NASA ein aktuelles Foto der Merkur-Sonde "Messenger". Die Aufnahme stammt von der Weitwinkelkamera des sogenannten Mercury Dual Imaging Systems (MDIS) und zeigt einen Ausschnitt der Südhemisphäre des innersten Planeten unseres Sonnensystems. Bilder wie dieses helfen der NASA bei der topografischen Erfassung des Planeten und ergänzen Daten, die mit dem Mercury Laser Altimeter (MLA) gewonnen werden. "Messenger" ist die erste Raumsonde in einem Orbit um den Planeten Merkur. Mit ihren sieben wissenschaftlichen Instrumenten an Bord soll die Sonde dabei helfen, Licht in die Geschichte und Zusammensetzung des Planeten zu bringen. Seit ihrer Ankunft beim Merkur vor zwei Jahren hat "Messenger" rund 150.000 Bilder zur Erde gesendet. Vorerst ist die Missionsdauer bis Anfang 2015 geplant.

Foto: APA/EPA/NASA

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Inhalierbare Grippeimpfung

Ein neues Gerät, das dieser Tage im niederländischen Groningen vorgestellt wurde, könnte in Zukunft die jährliche herkömmliche Grippe-Impfung mit Nadel und Spitze ersetzen. Das in dem kleinen Apparat enthaltene spezielle Pulver wird inhaliert und könnte nach Angaben der Forscher rund um Erik Frijlink vielleicht bereits in vier Jahren eine Immunisierung von bis zu zwei Jahrzehnten gewährleisten.

Foto: APA/EPA/FERDY DAMMAN

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Zoowelt

Seltsam, es sieht aus wie Gemüse, riecht aber nach Fleisch: Halloween ist auch an den Bewohnern des Wiener Tiergartens Schönbrunn nicht spurlos vorüber gegangen. Im Rahmen der kommentierten Fütterungen bekamen Orang-Utans, Elefanten, Zwergotter, Nasenbären und Tiger geschnitzte Kürbisse zum Fressen und Spielen. Für unsere gestreifte Raubkatze hier wird es wohl letzteres sein, denn Gemüse steht eher nicht auf ihrem Speiseplan. Das Fleischstück, das sich im Inneren des Kürbisses verbirgt, allerdings sehr wohl. (red, derStandard.at, 03.11.2013)

Foto: APA/EPA/DANIEL ZUP