Apples Mac App Store in Spendierlaune.

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Als Apple am Dienstag ein kostenloses Update für sein Betriebssystem ankündigte, versprach man bisherigen Nutzern der iWork- und iLife-Suiten ebenfalls Upgrades – zum Nullpreis. Jeder, der nach dem 1. Oktober einen neuen Mac kauft, bekommt Programme wie Numbers, Pages und Keynote nun ebenfalls ohne Zuzahlung dazu. iLife mit iPhoto und GarageBand „verschenkte“ Apple schon früher an Neukunden – iWorks musste bislang nachgekauft werden – je App für 17,99 Euro.

Dank eines Fehlers im Mac App Store erhalten unter Mavericks auch Anwender von sogenannten Testversionen die neuen, kostenlosen Versionen von Apples Software spendiert. Laut Berichten auf Twitter ist dafür Voraussetzung, dass die Systemsprache auf Englisch und als Ort Vereinigte Staaten eingestellt ist und eventuell ein Neustart durchgeführt wurde. Ein netter Zug – so er denn gewollt war. Von Apple gibt heißt es bislang: Kein Kommentar. Neben iLife und iWork ist auch die professionelle Fotobearbeitungssoftware Aperture betroffen – sie kostet eigentlich 69,99 Euro.

Selbst wer illegale Software-Kopien einsetzt, kann sich über eine gewisse „Legalisierung“ freuen. Wie das Apple-Blog 9To5Mac berichtet, würde der Mac App Store nun anders als bisher bei der Suche nach Software vorgehen, die auf dem Mac installiert ist und für die Updates bereit stehen. Der App Store erkennt illegale und Testversionen offensichtlich als gekaufte Programme und erlaubt es den Nutzern, die am Dienstag vorgestellten Updates der Apps herunterzuladen, ohne jemals etwas zu bezahlen.

Zwar können Käufer von neuen Apple-Geräten iLife und iWork ab sofort kostenlos herunterladen und nutzen. Wer jedoch ältere Geräte besitzt und noch nie zuvor eines der Programme gekauft hatte, sollte eigentlich auch weiterhin den vollen Preis für die Apps zahlen müssen. Dank des Fehlers kann man sich nun einige Euro sparen.

Wie 9To5Mac weiter berichtet, scheint es unwahrscheinlich zu sein, dass Apple den Fehler beheben kann. Schließlich sind die Testversionen von alten iWork-Programmen identisch zu den „normalen“ Kopien. Um sie zu aktivieren, war bisher eine Seriennummer nötig, die zusätzlich erworben werden konnte. Da jedoch die Apps die gleiche Identifizierung nutzen – ganz egal, ob nun aktiviert oder nicht – kann der App Store nicht erkennen, ob die Programme aktiviert waren oder nicht.

Update: Apple hat mittlerweile die Testversionen für die genannten Programme von seiner Homepage entfernt.

Update 2: Es scheint zu helfen, die Systemsprache auf Englisch umzustellen, damit die Updates im Mac Store angezeigt werden. (Jörgen Camrath, WSJ.de/derStandard.at, 26.10.2013)