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Die Wiener Forscher gehen davon aus, dass das Enzym MAO A bei Lichtmangel vermehrt ausgeschüttet wird, wodurch der Abbau der Neurotransmitter angekurbelt und ihre Aktivität verringert werden.

Foto: apa/dpa/Angelika Warmuth

Wien - Rund 200.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden an einer Herbst-Winter-Depression, die regelmäßig während der dunkleren Jahreszeit wiederkehrt. Das ist das Ergebnis einer epidemiologischen Studie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien. Die Ursachen für die Regelmäßigkeit, mit der diese psychischen Erkrankung auftritt, sollen nun in einer weiteren Studie erforscht werden, heißt es von Seiten der Mediziner.

Beim geplanten Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler der Psychiatrie, der Radiologie sowie der Nuklearmedizin zusammenarbeiten. Methodisch sollen Messungen mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) im Vordergrund stehen, durch die in experimentellen Versuchsanordnungen der Einfluss von Licht auf Kranke wie Gesunde untersucht wird. Konkret geht es um das Enzym Monoaminooxidase A (MAO A). Dieses trägt beim psychisch gesunden Menschen dazu bei, Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrealin geregelt im Gehirn abzubauen.

Verstärkter Abbau von Neutransmittern

Diese biochemischen Neurotransmitter im menschlichen Gehirn helfen grundsätzlich mit, Informationen zwischen den Nervenzellen an den Synapsen zu übertragen. Der gesamte Informationsaustausch nimmt nur wenige Millisekunden in Anspruch, danach werden die Botenstoffe entweder abgebaut oder zur Nervenzelle zurücktransportiert und wieder aufgenommen.

Die Hypothesen der Wissenschaftler sind, dass dieses funktionelle Gleichgewicht bei Menschen mit Herbst-Winter-Depression gestört ist und das Enzym MAO A bei Lichtmangel vermehrt ausgeschüttet wird. Dadurch würde der Abbau der Neurotransmitter angekurbelt und ihre Aktivität verringert werden, was sich wiederum negativ auf den Informationsaustausch an den Synapsen auswirkt, vermuten die Forscher. (APA/red, derStandard.at, 23.10.2013)