Bild nicht mehr verfügbar.

Der ideale Abstand zwischen Augen und Bildschirm beträgt zwischen 50 und 80 Zentimeter.

Foto: ap/Daniel Roland

Wien - Laut Erhebungen der Statistik Austria sind etwa zwei von drei Österreichern zumindest einmal in ihrem Leben von Rückenschmerzen betroffen. Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes liegen demnach auf Platz zwei bei den häufigsten Ursachen für Krankenstandstage. Speziell in sitzenden Berufen mit stundenlanger Bildschirmarbeit leiden besonders viele Menschen an Rücken- und Muskelschmerzen.

Optimierter Arbeitsplatz

Eine große Rolle bei der Entstehung von Rückenproblemen spielt die Gestaltung des Arbeitsplatzes. "Hier sind Arbeitgeber gefragt, für ihre MitarbeiterInnen optimale Bedingungen zu schaffen. - Schließlich ist es absolut im Interesse des Unternehmens, seine Angestellten langfristig gesund und leistungsfähig zu erhalten", ist der Orthopäde Wolfgang Söllinger überzeugt.

Das Hauptaugenmerk ist nach Meinung des Experten auf den Schreibtischstuhl zu legen, der auf jeden Fall in der Höhe verstellbar sein muss. Zudem wären eine variable Rückenlehne und verstellbare Armlehnen wünschenswert.

Die Arbeitsfläche am Schreibtisch sollte möglichst groß, ebenfalls in der Höhe verstellbar und vor allem leer geräumt sein, damit genügend Platz für das Arbeiten mit Maus und Tastatur zur Verfügung steht. Dabei ist darauf zu achten, dass die Unterarme flach auf der Schreibtischplatte aufliegen und der Unterarm einen 90-Grad-Winkel zum Oberkörper bildet. Der Bildschirm sollte eine Mindestgröße von 15 Zoll haben und so aufgestellt werden, dass weder Lichtquellen noch Fenster auf der Bildfläche spiegeln.

Der ideale Abstand zwischen Augen und Bildschirm beträgt zwischen 50 und 80 Zentimeter. "Allerdings hilft auch die teuerste Büroausstattung nicht, wenn bei den MitarbeiterInnen das Bewusstsein fehlt, ihren Stuhl, Schreibtisch und Bildschirm optimal für den eigenen Körper einzustellen", gibt Söllinger zu bedenken.

Gymnastik am Arbeitsplatz

Um den Rücken bei der Bildschirmarbeit zu entlasten, sollte darauf geachtet werden, nicht stundenlang in einer ähnlichen Position zu verbringen. "Ein paar Minuten Pause nach jeder Arbeitsstunde entspannen den Körper und wirken sich positiv auf die Konzentration aus. Spezielle Entspannungs- und Dehnungsübungen am Schreibtisch dauern nur wenige Minuten und bewirken wahre Wunder für überlastete Rücken", meint der Orthopäde.

Um Rücken- und Muskelschmerzen, speziell bei täglicher Bildschirmarbeit vorzubeugen, ist laut Söllinger eine Stärkung der Rückenmuskulatur unumgänglich. Ein starker Rücken hält Fehlbelastungen besser stand und ist weniger anfällig für Verspannungen. "Treten dennoch regelmäßig Schmerzen im Bereich von Rücken, Nacken und Wirbelsäule auf, sollte man diese unbedingt ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen", rät der Experte. (red, derStandard.at, 11.9.2013)