Rätsel um Form des Bumerangnebel gelöst

Astronomen haben mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) den kältesten bekannten Ort des Universums genauer unter die Lupe genommen und dabei eine alte Frage klären können. Der Bumerangnebel liegt rund 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit 1 Kelvin liegt die dort herrschende Temperatur bei etwa minus 272 Grad Celsius; tiefere Temperaturen lassen sich derzeit nur künstlich im Labor erzeugen. Schuld an diesen klirrend kalten Bedingungen ist das Gas in dem Nebel, das mit hoher Geschwindigkeit auseinander strebt und dabei rasch abkühlt. Rätselhaft an dem Nebel war für die Astronomen bisher die tatsächliche Form: Frühere Beobachtungen offenbarten zunächst eine etwas abgewinkelte Struktur, einem Bumerang nicht unähnlich. "Hubble"-Bilder aus dem Jahr 2003 dagegen zeigten eine klassische Sanduhr-Form, wie sie bei zahlreichen planetaren Nebeln zu finden ist.

Eine aktuelle Untersuchung mit ALMA, dem derzeit größten Radioteleskop der Welt in Chile, half Wissenschaftern vom Jet Propulsion Laboratory der NASA nun aber, das Rätsel um die Form des Bumerangnebels zu lösen: Die Verteilung von Kohlenmonoxid-Molekülen offenbarte, dass die Sanduhr-Form im sichtbaren Lichtspektrum (hier blau) nur einer optischen Täuschung zu verdanken ist, die von lichtschluckenden Staubkörnern hervorgerufen wird. Tatsächlich umschließt diese Struktur eine hier orange dargestellte Sphäre ultra-kalten Gases. Die neuen Erkenntnisse liefern den Forschern bislang unbekannte Details über das Lebensende von massearmen Sternen und die Entstehung planetarer Nebel.

Foto: Bill Saxton; NRAO/AUI/NSF; NASA/Hubble; Raghvendra Sahai

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Byzantinische Münze in antikem Grab in China

Chinesischen Archäologen ist in einem rund 1.500 Jahre alten Grab ein überraschender Fund gelungen: In der Grabstätte eines Herrschers der Nördliche Wei-Dynastie aus dem sechsten Jahrhundert bargen die Wissenschafter eine byzantinische Goldmünze. Bei den vor kurzem abgeschlossenen Ausgrabungen in Luoyang in der chinesischen Provinz Henan konnten die Archäologen insgesamt fünf Herrschergräber der Nördlichen Wei-Dynastie aus der Zeit zwischen 368 und 534 freilegen.

Foto: REUTERS/China Daily

Genetische Uhr bei Mäusebussarden

Inwieweit Gene beim Stellen jener inneren Uhr eine Rolle spielen, die dem Jahresrhythmus unterliegen, ist großteils noch immer unklar. Forscher von der Universität Bielefeld konnten nun zumindest für den Mäusebussard beweisen, dass eine genetische Uhr bestimmt, wann junge Mäusebussarde das Territorium ihrer Eltern verlassen. Den Wissenschaftern gelang es, drei Gene zu identifizieren, die einen direkten Einfluss darauf haben, zu welchem Zeitpunkt die Jungtiere das Elternterritorium verlassen. Diese Gene kodieren neuronale Botenstoffe, die auch bei Singvögeln das Zugverhalten steuern. Außerdem können dieselben Gene den Zeitpunkt des Brütens beeinflussen und so zur Anpassung an die lokalen Klimabedingungen beitragen.

Foto: Bernhard Glüer

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Höhenflug für 55.000 Euro

Mit einem ungewöhnlichen Angebot will ein US-Start-up-Unternehmen am Raumfahrttourismus-Kuchen mitnaschen: Mithilfe eines Heliumballons will die Firma jeweils acht Passagieren einen atemberaubenden Blick aus 30 Kilometern Höhe auf die Erde ermöglichen. 75.000 Dollar (55.000 Euro) soll das Abenteuer pro Person kosten, wie die Firma World View Enterprises mitteilte. Der erste Flug ist in drei Jahren vorgesehen.

Illu.: REUTERS/World View Enterprises, Inc.

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Sonnenspiegel für Schattenbewohner

Bis vor kurzem lebten die Bewohner der Stadt Rjukan im Süden Norwegens alljährlich zwischen Oktober und März im permanenten Schatten. Das enge Vestfjord-Tal, in dem die knapp 3.500 Seelen zählende Gemeinde liegt, wird das halbe Jahr nicht von der Sonne erreicht - zumindest war das bis jetzt so. Seit heuer nämlich sollen drei riesige am Berghang errichtete Spiegel - sogenannte Heliostaten - dafür sorgen, dass tagsüber die Sonne zumindest den Hauptplatz bescheint, vorausgesetzt natürlich die allgemeinen Wetterverhältnisse lassen dies zu.

Foto: REUTERS/Tore Meek/NTB Scanpix

NASA testet neue Kommunikationstechnik für die Raumfahrt

Ein Laser-Kommunikationssystem der NASA hat Geschichte geschrieben: Mit Hilfe eines  gepulsten Laserstrahls ist es der US-Weltraumorganisation gelungen, Informationen von der Erde zum rund 385.000 Kilometer entfernten Mond mit einer Datenrate von 622 Megabits pro Sekunde (Mbps) zu senden. Das System "Lunar Laser Communication Demonstration" (LLCD) ist das erste seiner Art, das für Zweiweg-Kommunikation über große Distanzen auf Laser anstatt auf Radiowellen setzt. Für die NASA ist diese Technologie nach eigenen Angaben der erste Schritt auf dem Weg zum Kommunikationssystem der Zukunft in der Raumfahrt.

Illu.: NASA

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Chinas Smog-Problem

In China hat die Smog-Saison mit voller Kraft Einzug gehalten: In der Millionenstadt Harbin etwa blieben letzte Woche mehrere Tage in Folge zahlreiche Schulen und der Flughafen geschlossen. Die Straßen der Stadt, die für ihr Eis- und Schneeskulpturenfestival berühmt ist, blieben in dichte Rauchwolken gehüllt, so dass der Verkehr stellenweise still stand. Die Sicht betrug teilweise weniger als 50 Meter. Bewohner klagten über einen "beißenden Geruch" in der Luft, der seit Sonntagabend immer schlimmer geworden sei. Messungen zufolge lag die Feinstaubbelastung in der Luft am Montag bei 1.000 Mikrogramm pro Kubikmeter. Damit war sie über 30 mal höher als von der Weltgesundheitsorganisation als hinnehmbar betrachtet wird.

Foto: REUTERS/Stringer

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Kinoerlebnis der Zukunft

IMAX war gestern, die sogenannte "Screen X"-Technologie gewährt einen möglichen Blick in die Zukunft des Kinos: Das weltweit erste Mehrfach-Projektionssystem wurde am 21. Oktober in einem Multiplex-Kino in Südkoreas Hauptstadt Seoul vorgestellt und besteht aus einer Hauptleinwand und zwei zusätzlichen seitlichen Leinwänden. Für Aufnahmen des 270-Grad-Rundblickes werden drei synchron laufende Kameras benötigt.

Foto: APA/EPA/YONHAP

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Mumien-Fund in Peru

Archäologen haben in Peru zwei mehr als tausend Jahre alte Mumien entdeckt. Die menschlichen Überreste aus präkolumbianischer Zeit wurden bei Ausgrabungen in der Hauptstadt Lima auf einem Friedhof aus Zeiten vor der Inka-Herrschaft gefunden. Es handle sich um eine der wichtigsten Entdeckungen in "mehr als drei Jahrzehnten", weil die beiden Mumien vollständig erhalten seien, meint die leitende Archäologin Gladys Paz. In dem Grab wurden Beigaben wie Stoffbeutel, Gefäße und die Überreste von drei Meerschweinchen gefunden. Bei dem zweiten Toten, einem Kind, handle es sich um ein Opfer, das mit dem Toten bestattet worden sei, sagte Paz.

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Foto: REUTERS/Mariana Bazo

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Galaxie in Rekorddistanz entdeckt

Astronomen haben die bislang fernste bekannte Galaxie im Universum aufgespürt. Das Sternsystem ist so weit entfernt, dass sein Licht 13,1 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war und damit fast das gesamte Alter des Universums. Die Galaxie leuchtet aus einer Ära kurz nach dem Urknall zu uns, berichten die Entdecker um Steven Finkelstein von der Universität von Texas (Austin).  Damit können die Astronomen einen Blick auf die Bedingungen im Weltall werfen, als es erst fünf Prozent seines heutigen Alters hatte. Die Analyse zeigt, dass die ferne Galaxie mit der Katalognummer z8_GND_5296 in überraschend rasantem Tempo neue Sterne produziert - hunderte Male schneller als unsere eigene Galaxie, die Milchstraße. Das Bild zeigt eine künstlerische Darstellung der fernen Galaxie.

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Illu.: REUTERS/Hubble Space Telescope/NASA

Der Yosemite National Park beherbergt mindestens 562 Flechtenarten

Teile des heutigen Yosemite Nationalparks in Kalifornien wurden bereits 1864 unter Schutz gestellt. Trotz dieser langen Geschichte gibt es immer noch erstaunliche Wissenslücken, wenn es um die Tier- und Pflanzenwelt des Parks geht. Zu den weniger beachteten und kaum erforschten Bewohnern des Yosemite-Parks zählen die Flechten. Um das zu ändern, wurde 2009 eine Erfassung der Flechtenflora in Auftrag gegeben. Die nun veröffentlichten Ergebnisse überraschten: Zusätzlich zu den 101 bereits erfassten Arten des kalifornischen Nationalparks konnten 461 bisher dort nicht bekannte Flechten und 22 flechtenparasitische Pilze dokumentiert werden. Flechten sind symbiotische Lebensgemeinschaften zwischen einem Pilz und einem oder mehreren Photosynthese betreibenden Partnern, nämlich Grünalgen oder Cyanobakterien. Das Bild zeigt die üppige Flechte Letharia columbiana, eine Verwandte der in Mitteleuropa selten gewordenen Wolfsflechte Letharia vulpina.

Foto: Christian Printzen

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Jupiter-Sonde "Juno" fotografiert die Erde

Über den Vorbeiflug der Jupiter-Sonde "Juno" haben wir bereits in der vorletzten Wochenschau berichtet. Der Instrumententräger der NASA hat am 9. Oktober im Rahmen eines Swing-by-Manövers an der Erde noch einmal ordentlich Schwung geholt und seine Reisegeschwindigkeit um 7,3 Kilometer pro Sekunde erhöht. Dabei hatte "Juno" auch Gelegenheit, einen Schnappschuss von unserem Heimatplaneten einzufangen, den die NASA in der vergangenen Woche veröffentlicht hat. Der Einsatz der "JunoCam" und einiger anderer Instrumente während des auch als Slingshot bekannten Raumfahrtmanövers sollte unter anderem testen, ob die Sonde seine lange Reise zum Jupiter auch wirklich mit einwandfrei funktionierenden Geräten an Bord unternimmt. Am 4. Juli 2016 sollte "Juno" den Gasriesen erreichen.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems

Blattgold einmal anders

Australische Forscher haben in Eukalyptusbäumen winzige Gold-Partikel entdeckt und so möglicherweise eine sanfte Methode zum Nachweis von Rohstoffen im Boden gefunden. Die Goldpartikel dürften von den Bäumen aus dem Boden gesogen und in die Blätter transportiert worden sein, vermuten die Forscher rund um den australischen Geochemiker Melvyn Lintern. Die Wissenschafter machten ihre Entdeckung in der rohstoffreichen Region Kalgoorlie in Westaustralien, wo es im späten 19. Jahrhundert einen großen Goldrausch gab. Das Gold lagert dort 35 Meter unter der Erde. Mit Hilfe der Röntgenfluoreszenz-Analyse konnten die Forscher in den Eukalyptus-Blättern neben Gold auch andere Elemente wie Kalzium (im Bild), Kupfer oder Zink sichtbar machen.

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Foto: Mel Lintern

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Zoowelt

Der Tiergarten Schönbrunn in Wien freut sich über Nachwuchs unter den Kronenkranichen. Bereits Mitte August sind zwei Küken geschlüpft, nun können sie Zoo-Besucher erstmals zu Gesicht bekommen. Für den Tiergarten ist es die erste erfolgreiche Nachzucht bei dieser afrikanischen Vogelart. Abgesehen von einem kleinen "Krönchen" sieht man den beiden Küken ihre spätere Eleganz noch nicht an. Erst in den kommenden Monaten reifen die Jungvögel zu Ebenbildern ihrer Eltern heran. (red, derStandard.at, 27.10.2013)

Foto: APA/DANIEL ZUPANC