Exoplanet im Bulge unserer Milchstraße entdeckt

Mit Hilfe einer Technik, die sich auf Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie gründet, haben Astronomen erstmals in 25.000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Schütze einen Exoplaneten um einen sonnenähnlichen Stern entdeckt. Der extrasolare Planet, vermutlich ein Gasriese von rund fünffacher Jupitermasse mit der Bezeichnung MOA-2011-BLG-293Lb, wurde mit dem sogenannten Gravitationslinsen-Effekt ausgemacht. Dabei verändert die Schwerkraft eines im Vordergrund liegenden Objektes das Licht in der Weise, dass es zu einer Vergrößerung der weiter weg liegenden Region kommt.

Berechnungen legen nahe, dass MOA-2011-BLG-293Lb entweder in oder zumindest nahe der habitablen Zone seines Zentralgestirns liegt. Dies könnte bedeuten, dass vermutlich nicht der Planet selbst, möglicherweise aber einer oder mehrere seiner Monde die grundlegenden Voraussetzungen für Leben bieten könnten. Abgesehen von der Methode, mit der Planet entdeckt wurde, ist die fremde Welt noch in einer anderen Weise bislang einmalig: MOA-2011-BLG-293Lb ist der erste Exoplanet, den Astronomen im Bulge, also im dichten Zentralbereich unserer Milchstraße, beobachten konnten.

Illustration: NASA

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Unerwartete Neandertaler-Überreste

Aktuelle Funde im Tagebau Jänschwalde bei Cottbus im deutschen Bundesland Brandenburg haben Paläontologen in helle Aufregung versetzt. Bisher bekannte Spuren menschlicher Besiedelung reichten rund 40.000 Jahre zurück. Nun wurden Steinwerkzeuge entdeckt, die darauf schließen lassen, dass die Region zumindest während der Sommermonate bereits vor 130.000 Jahren von Neandertalern bewohnt wurde.

Foto: APA/EPA/ARNO BURGI

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Europas größte Wanderdüne

Europas größte Wanderdüne, die Dune du Pilat, in der Bucht von Arcachon an der südfranzösischen Atlantikküste, arbeitet sich mit rund fünf Metern pro Jahr nach Osten vorwärts. Die Aufnahme des japanischen "Alos"-Satelliten zeigt den 110 Meter hohen Sandberg, wie er die Ausläufer eines Kiefernwaldes unter sich begräbt. Damit das Naturwunder nicht auch angrenzende Ortschaften verschluckt, wurden Ende der 1990er Jahre Zäune errichtet und Ginsterbüsche gepflanzt. Die Maßnahmen zeigten sich erfolgreich: Die Düne konnte damit zumindest vorerst abgedrängt werden.

Foto: APA/EPA/ESA

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Hoch über dem Saturn

Eine herrliche Ansicht des Saturn hat die NASA am vergangenen Freitag veröffentlicht. Das Bild besteht aus 12 Einzelaufnahmen, die die Sonde "Cassini" am 10. Oktober unter Einsatz unterschiedlicher Filter geschossen hat. Zusammengesetzt wurde das Foto vom Amateur-Astronomen Gordan Ugarkovic.

Foto: APA/EPA/NASA / JPL-CALTECH / SPACE SCIENCE INSTITUTE / G. UGARKOVIC

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Rätselhafte "Dunkelgräfin"

Sie hat seit jeher die Phantasie der Menschen angeregt: Die "Dunkelgräfin" von Hildburghausen im deutschen Thüringen. Lange Zeit wurde gerätselt, um wen es sich bei der 1837 verstorbenen Frau tatsächlich gehandelt hat. Viele halten sie für eine Tochter von Marie Antoinette und dem 1793 hingerichteten französischen König Ludwig XVI. Um das Geheimnis zu lüften, wurde nun der Leichnam der Adeligen mit möglichen Habsburg-Wurzeln exhumiert. Eine anschließende DNA-Analyse soll ein für alle Mal Klarheit schaffen. Die "Dunkelgräfin" hatte bis zu ihrem Tod insgesamt 30 Jahre lang in Hildburghausen Zuflucht gesucht. Ihren Beinamen erhielt die Adelige, weil sie sich verschleierte, um nicht erkannt zu werden.

Foto: APA/EPA/Michael Reichel

Optimale Haftung

Die Fähigkeit, vertikale Flächen empor zu laufen, bildet einen entscheidenden Überlebensvorteil: Geckos, Spinnen und Insekten können Wände hoch laufen, Pflanzen an ihnen empor ranken und selbst Zellen auf Oberflächen haften. Im Laufe der Evolution haben sich bei diesen Lebewesen hauptsächlich pilzkopfförmige Füße und Organe mit optimalen Hafteigenschaften herausgebildet und weit verbreitet. Was diese spezielle Form der natürlichen Haftorgane so erfolgreich macht, haben nun Wissenschafter an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) herausgefunden: Sie sorgt für eine gleichmäßige Spannungsverteilung zwischen Oberfläche und Haftelement. Die Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen zeigen die pilzkopfförmige Haftstrukturen eines männlichen Blattkäfers (links) und des Gecko®-Tapes (rechts), dessen Haftelemente denen des Käfers nachempfunden sind.

Foto: Stanislav N. Gorb

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"Fliegender Zorro" ist Vogel des Jahres 2014

Der Grünspecht (Picus viridis), auch "fliegender Zorro" oder "Lachvogel" genannt, ist der Vogel des Jahres 2014. Damit wurde diesmal von BirdLife Österreich und den Partnerorganisationen Naturschutzbund Deutschland und Landesbund für Vogelschutz Bayern ein Vogel auf das Podest gestellt, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger im Jahr 2013, der wegen ihres Gesangs auch "Meckervogel" genannten Bekassine, nicht vom Aussterben bedroht ist. Der Bestand des Grünspechts ist in Europa stabil, in Österreich, wo es derzeit 10.000 Brutpaare gibt, ebenso. In Deutschland haben seine Bestände auf derzeit 42.000 Brutpaare sogar zugenommen. Grund für den stabilen Bestand des "Lachvogels" ist, dass er wie der Buntspecht auf den Schwund seines natürlichen Lebensraums mit dem Vordringen in Siedlungen und selbst Städte reagiert, wo er Parkanlagen und größere Gärten zunehmend für sich entdeckt.

Foto: APA/RSPB

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Boston Dynamics stellt "Atlas" vor

Bekannt geworden ist das US-amerikanische Unternehmen Boston Dynamics mit ihrem etwas gruseligen, aber trittsicheren "Big Dog"-Roboter. Mittlerweile hat die vom US-Militär mitfinanzierte Firma ihre Produktpalette erweitert und auch einen humanoiden Läufer vorgestellt. Während die "Big Dog"-Weiterentwicklung "AlphaDog" im Gelände offensichtlich gut zurecht kommt (Video), zeigte seine offizielle Vorstellung vor wenigen Tagen, dass der zweibeinige "Atlas" noch nicht ganz soweit ist.

Foto: REUTERS/Tyrone Siu

Weltrekord bei drahtloser Datenübertragung

Breitband-Datenübertragung durch Richtfunk könnte in Zukunft den Ausbau von Telekommunikationsnetzen günstiger und effizienter machen. Beispielsweise würde diese Technologie an strategischen Knotenpunkten die Überquerung von Flüssen, Autobahnen oder Naturschutzgebieten ermöglichen, ohne dass dabei Kabel verlegt werden müssten. Nun haben Wissenschafter ein Verfahren vorgestellt, das eine drahtlose Datenübertragung mit höchsten Geschwindigkeiten ermöglicht. Im Rahmen eines Laborversuches gelang den Forschern vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Weltrekord: Die Wissenschafter übertrugen Daten mit einer Geschwindigkeit von 100 Gigabit pro Sekunde bei einer Frequenz von 237,5 GHz über eine Entfernung von 20 Metern.

Foto: KIT

Gen-Sequenzierungsdaten eines Bakteriums bleibt vorerst geheim

Das Bakterium Clostridium botulinum ist bekannt dafür, dass es eines der tödlichsten Gifte produziert, das der Wissenschaft bekannt ist. Insgesamt acht unterschiedliche Clostridium-botulinum-Varianten sind beschrieben, die ebenso viele unterschiedliche Toxine (A, B, C1, C2, D, E, F und G) hervorbringen. Nun haben US-Forscher eine neue gefährliche Variante - Typ H - entdeckt. Die Wissenschafter sequenzierten die DNA des Bakteriums, weil allerdings noch kein funktionierendes Gegengift für den Typ H existiert, muss der genetische Code aus Sicherheitsgründen geheim gehalten werden. Mehrere US-Regierungsbehörden, darunter das Department of Homeland Security und das Militär, haben sich gegen eine Publikation der Gen-Daten in der öffentlich zugänglichen Datenbank "GenBank" ausgesprochen.

Foto: CDC/ Dr. George Lombard

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Gedenken an die Völkerschlacht

Vom 16. bis 19. Oktober 1813 standen einander vor den Toren Leipzigs die Truppen Napoleons und der Alliierten Schweden, Russland, Preußen und Österreich gegenüber. Napoleon wurde geschlagen, 90.000 Menschen starben. In der vergangenen Woche wurde in Leipzig der Völkerschlacht vor 200 Jahren, eine der blutigsten Gefechte der Weltgeschichte, gedacht. Bis Sonntag widmeten sich zahlreiche Veranstaltungen der europäischen Einigung und der Völkerverständigung. Unter anderem wurde das sanierte Völkerschlachtdenkmal (hier im Hintergrund) der Öffentlichkeit übergeben. Das monumentale und auch umstrittene Denkmal wurde am 18. Oktober 100 Jahre alt. Am Sonntag haben rund 6.000 Teilnehmer die Völkerschlacht nachgestellt.

Foto: APA/EPA/HENDRIK SCHMIDT

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Kampf gegen das Amphibiensterben

Mehr als ein Viertel aller Tierarten sind laut einer Auflistung der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht. Besonders stark betroffen sind die Amphibien: mehr als 40 Prozent dieser Tier-Klasse könnten mittelfristig verschwunden sein, sofern nicht geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Einen wichtigen Beitrag für deren Erhalt leistet etwa das Jambatu Center for Research and Conservation of Amphibians in Quito, Ecuador. In dem Forschungszentrum werden rund 40 lokale Spezies nachgezüchtet und erfolgreich wieder ausgewildert. Eine davon ist der hier abgebildete Imbabura-Baumfrosch (Hypsiboas picturatus). Die äußerst variantenreiche Spezies kann stellenweise noch häufig auftreten, zeigt insgesamt aber einen rasanten Rückgang.

Foto: REUTERS/Guillermo Granja

Bislang früheste Insektenlarve entdeckt

Die Entdeckung ist nur wenige Millimeter groß und auf den ersten Blick unscheinbar - und doch ist sie von weitreichender Bedeutung: Forscher der Universität Bonn haben auf einem Tonstein aus der früheren Kohlezeche Piesberg bei Osnabrück das bislang älteste Fossil einer Insektenlarve identifiziert. Damit muss die Entstehung der Metamorphose von Insekten um rund 45 Millionen Jahre auf 315 Millionen Jahre vordatiert werden. Wie der Paläontologe Torsten Wappler vom Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Universität Bonn anhand von dreidimensionalen Aufnahmen unter dem Mikroskop feststellte, handelt es sich bei dem Tier wahrscheinlich um die Larve eines Käfers oder Hautflüglers. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass in der Evolution die Metamorphose von Hautflüglern vor etwa 270 Millionen Jahren entstanden ist.

Foto: Torsten Wappler/Uni Bonn

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Neue Erkenntnisse über den frühen Homo erectus

Aktuelle Funde legen nahe, dass die Europäer bereits vor 1,7 Millionen Jahren ähnlich gelaufen sind wie moderne Menschen. Sie waren aber kleiner und hatten ein erstaunlich kleines Gehirn, wie eine aktuelle "Nature"-Studie zeigt. Die Hominiden aus dem georgischen Dmanisi sind die frühesten Vertreter der Gattung Homo erectus außerhalb Afrikas. Bis jetzt stützten sich die Kenntnisse über die Population der Dmanisi-Menschen vor allem auf Schädel- und Kieferfunde. Im vergangenen Jahr sind nun auch Teile des Rumpfskeletts und der Gliedmaßen von vier Dmanisi-Hominiden gefunden worden, die ein neues Licht auf die Menschwerdung werfen.

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Foto: AP/Courtesy of Georgia National Museum

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ISON noch in einem Stück

Eine aktuelle "Hubble"-Aufnahme zeigt, dass der Komet ISON auf seiner Reise Richtung Sonne immer noch über einen intakten Kern verfügt. Einige Astronomen gingen davon aus, dass der fragile Komet durch die Sonnenwärme auseinander brechen könnte. Zumindest bis jetzt ist dies jedenfalls noch nicht geschehen. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ISON gegen Ende des Jahres für eine spektakuläre Himmelsshow sorgen wird.

Foto: REUTERS/NASA, ESA

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Seltener Fund vor südkalifonischer Küste

Am vergangenen Wochenende machte die Mitarbeiterin eines südkalifornischen Meeresinstitutes wohl die Entdeckung ihres Lebens. Beim Schnorcheln vor der Küste von Catalina Island blickte Jasmine Santana plötzlich in die leblosen Augen eines riesigen Riemenfisches. Der Wissenschaft ist über diese Fisch-Gattung nur wenig bekannt. Dies liegt vor allem daran, dass die Tiere in großen Meerestiefen leben und kaum an die Oberfläche kommen. Mit bis zu 17 Metern Länge gelten Riemenfische als die größten Knochenfische der Erde. Das Exemplar, das Santana mit Unterstützung ans Ufer schleppte, war dagegen "nur" 5,5 Meter lang.

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Foto: APA/EPA/CATALINA ISLAND MARINE INSTITUTE

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Sex und Evolution

Kopulierende Tiere so weit das Auge reicht: Das LWL-Naturkundemuseum Münster widmet eine aktuelle Ausstellung dem Thema "Sex und Evolution". Die Schau soll den Besuchern vor Augen führen, welchen evolutionären Vorteil sexuelle Vermehrung bietet - aber auch, wie es um die Zukunft der menschlichen Sexualität stehen könnte. Zu diesem Thema präsentiert das Museum nicht gerade optimistische Thesen: So könnte die Fortpflanzung - entkoppelt von der Lustbefriedigung - dereinst vollständig im Labor stattfinden.

Foto: REUTERS/Ina Fassbender

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Nordlicht von oben

Diesen schimmernden Licht-Vorhang hat der NASA-Astronaut Mike Hopkins an Bord der Internationalen Raumstation ISS am 9. Oktober eingefangen. Das Bild könne der atemberaubenden Erfahrung eines Nordlichts von oben allerdings nicht gerecht werden, so Hopkins. Nord- und Südlichter entstehen, wenn Elektronen aus dem Weltraum mit Sauerstoff- und Stickstoff-Molekülen in der oberen Atmosphäre kollidieren und diese dabei anregen. Bei der Rückkehr in ihren Normalzustand senden die Gasmoleküle Photonen aus, die in Summe als farbenfrohe Lichtschleier in Erscheinung treten.

Foto: APA/EPA/MIKE HOPKINS/NASA

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Zoowelt

Traurige Nachrichten gibt es aus dem Zoo von London: Nur drei Wochen nach seiner im ganzen Königreich gefeierten Geburt ist dort am vergangenen Samstag ein Tiger-Baby ertrunken. Die Geburt des ersten Tiger-Nachwuchses im Londoner Zoo seit 17 Jahren war mit versteckter Kamera gefilmt worden. Auch die ersten unsicheren Gehversuche des Tiger-Jungen wurden festgehalten. Letztes Wochenende wurde dann der leblose Körper des kleinen Tigers am Rand des Wasserbeckens in dem Gehege entdeckt, in dem er mit seiner Mutter lebte. Eine Autopsie bestätigte, dass das Tierbaby ertrunken war. (tberg, derStandard.at, 20.10.2013)

Foto: AP/London Zoo