Die "Blickfang" Wien begeht derzeit ihr Zehnjahres-Jubiläum. Die internationale Verkaufsmesse für Möbel, Schmuck und Mode läuft vom 18. bis 20. Oktober im MAK. Sie will Design in all seinen Facetten begreifbar machen, die Produkte auf direktem Weg zu den Endverbrauchern bringen. Ziel ist, Bewusstseinsbildung für den Stellenwert von Design zu schaffen. Das geschieht unter anderem durch die Vergabe von Auszeichnungen, durch Sonderschauen und Workshops und nicht zuletzt durch die Präsenz immer neuer Aussteller und damit erstmals gezeigter Produkte. Ein buntes Potpourri an Erzeugnissen wird auf zwei Etagen ausgestellt: Möbel, Kleidung, Schmuck, Töpferwaren, Taschen, Spielzeug, Leuchten und Sonnenbrillen. Die Kriterien für die Auswahl bleiben oft im Dunkeln, doch spannend ist der stundenlange Streifzug durch die gut 130 Stationen allemal.

Gleich an erster Stelle im Erdgeschoß des Wiener MAK eröffnet sich den Besuchern die "Blickfang selected". - Eine eigens kuratierte Sonderschau, die sich der Vorstellung junger Design-Talente widmet. Fünf Fachkuratoren wählen jeweils einen Designer aus, der seine Produkte ein Jahr lang auf jeder Blickfang in insgesamt sieben europäischen Städten ausstellt.

(Im Bild: Ketten von Amina Agueznay, ausgewählt von Kurator Alexander von Vegesack)

Foto: derStandard.at/ped

Der Kurator der diesjährigen Blickfang, Sebastian Wrong (links im Bild), hat für die Sonderschau das Studio Silo ausgewählt. Designer Oscar Wanless (rechts im Bild)...

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... ist unter anderem Gläsern, die er gemeinsam mit Atua Aparicio entworfen hat, auf der Blickfang vertreten. Bei der Produktion wird erhitztes Glas in Formen aus Stoff gepackt, auf den Trinkgläsern sind dadurch die Stoffstruktur sowie die Nähte ersichtlich.

>> Video von der Fertigung der Gläser

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Das etwas andere Hochbeet: gefertigt aus Hanf und entworfen vom deutschen Designer Tim Mackerodt. Dieser wurde von Kurator Percy Thonet für die Ausstellung vorgeschlagen.

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Im ersten Stock befindet sich der "Cycle Corner" mit Fahrrädern und Fahrradaccessoires. Eva Blut, Stilrad, Kontiki, DLF Productdesign, B'IQ, Pia Mia, Raincombi und Woom Bikes sind vertreten.

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Blickfangveteranen (Filzkiste) wechseln mit...

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... Blickfangdebutanten: Massiv und dementsprechend schwer wirken die Schmuckstücke der Südtiroler Designerin Gabi Veit. Aus dem Regal genommen entpuppen sich manche als Leichtgewichte, bestehen sie doch aus Aluminium.

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Gabi Veit sägt dafür Wachsblöcke aus - später zu erkennen an der geriffelten Struktur der Schluckstücke - und gießt das flüssige Aluminium in die Höhlungen. Der Ring im Bild besteht aus Gold und wiegt im Gegensatz zu seinen Kollegen aus Aluminium dementsprechend schwer.

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Schmuck für Elfen: Die federleichte, weiche Kette aus geschwärztem Silberdrahtgeflecht stammt von der Düsseldorfer Designerin Uli Biskup.

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Die Ketten sind auch ungeschwärzt und in verschiedenen Faltungen und Windungen erhältlich. Die besondere Dehnbarkeit des Materials macht Verschlüsse unnötig.

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Die Holzbrillen von Kerbholz gibt es in zwei Versionen: als in mehreren Schichten verleimte optische Brille und als Vollholz-Sonnenbrille. Das Material kommt von der schwäbischen Alb, die Modelle werden in Kooperation mit einem Optiker in Köln gefertigt.

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Ein immer wiederkehrendes Thema auf der Blickfang ist Upcycling. Hier gibt es Uhren aus alten Blechdosen von Fanny & Mari...

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... oder Tische aus alten Fässern von Ko.j.

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Der Wiederverwertung alter Turnunterrichts-Utensilien widmen sich die deutschen Designer von Zirkeltraining. Neben Taschen aus Turnmatten werden Möbel aus Turngeräten gefertigt. Wer einen alten "Kasten" als Regal in seinem Wohnzimmer haben möchte, kann dieses aus den Niederlanden stammende Exemplar nach Ablauf der Wiener Blickfang am Sonntag kaufen und gleich mitnehmen. 

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Die Farbe der alten Turnmatten offenbart ihre geographische Herkunft: Blau ist die häufigste Farbe in Österreich und Deutschland, grüne Matten kommen nur aus dem Norden Deutschlands. Orange und grüne Matten seien besonders rar, erklärt einer der Labelgründer.

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Auch Designer Thomas Beckstein setzt mit seinem Label Fett auf Upcycling.

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Upcycling alter Männerkleidung ist ein Kennzeichen der Mode von Milch.

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Gut eingepackt, jenseits von Push up und Mieder: Aus ökologisch zertifizierter Baumwolle sind die federleichten, weichen Höschen, Hemdchen und BHs von Aik You. Das deutsche Label designt und fertigt alles vor Ort und ist ausschließlich auf kleine Größen spezialisiert. Das Sortiment ist in Österreich in der Boutique "Vilma" in der Jörgerstraße in Wien erhältlich.

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Wer eine besondere Tasche sucht, dem seien die aus Möbelstoff gefertigten Taschen der Budapester Designerin Szilvia Máhr mit ihrem Label Tatika empfohlen. Die Stoffe werden von ihr selbst bedruckt und danach verarbeitet.

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Neue Kollektionen von bereits etablierten Wiener Labels wie Ina Kent...

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...oder Wien Zwoelf sind auf der Blickfang ebenso zu sehen...

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...wie die Modelle des Wiener Labels Lu.

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Die früher ausschließlich in Weiß erhältlichen Lampenschirme von Mostlikely werden nun bunt. In einer limitierten Edition von 100 Stück wurden sie vom bildenden Künstler Boicut gestaltet. Zusammenbauen muss man sie selbst - oder das Poster, aus dem sie üblicherweise ausgeschnitten werden, an die Wand hängen.

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Weihnachten ist näher als man denkt: Kleine textile Geschenke lassen sich bei Schneehuhn-Design finden. Die Hamburgerin Helga Eilts druckt ihre Motive auf eine Baumwoll-Leinenmischung.

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Fröhliche Stofftiere für die Kleinen fertigen die Architektin Angelika Böhm-Dickerhof aus Karlsruhe und die Kostümbildnerin und Designerin Christine Mayerhofer aus Wien mit ihrem Label Ipsi.

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Von Mano Design, frisch aus der Werkstatt in Wien-Ottakring, kommt feines Porzellan. (Petra Eder/Eva Tinsobin, derStandard.at, 18.10.2013)

Blickfang Wien 2013
MAK Wien
FR 18. Oktober 12 - 22 Uhr
SA 19. Oktober 11 - 20 Uhr
SO 20. Oktober 11 - 19 Uhr
Tageskarte € 10, ermäßigt € 8 (für Schüler und Studenten mit gültigem Ausweis)

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