Repräsentativ, mächtig und oftmals auch einschüchternd: Für ihre Hauptsitze schöpfen Banken in der Regel aus dem Vollen. Die eindrucksvollsten und innovativsten Designs bemerkenswerter Bankensitze aus aller Welt wurden jetzt von Emporis, einem internationalen Anbieter von Gebäudeinformationen, zusammengestellt.

Zu den außergewöhnlichsten Bankensitzen gehört zweifellos der Bank of China Tower in Hongkong, welcher als erstes Gebäude außerhalb der USA die 1000-Fuß-Marke (entspricht 304,8 Meter) durchbrach und bis heute zu den höchsten Firmensitzen der Welt zählt. Der scharfkantig anmutende Turm erinnert durch die aus Dreieckselementen zusammengefügte Bauform, die strahlend reflektierenden Außenflächen und seine bei Nacht beleuchteten Metallträger an einen gigantischen Kristall.

Foto: Johannes Kaira

Ein weiteres interessantes Beispiel für das einfallsreiche Design von Bankgebäuden ist das Macquarie Bank Centre in Sydney. Die raffinierte Innenarchitektur des vergleichsweise flachen Gebäudes verzichtet komplett auf tragende Säulen und bietet lichtdurchflutete und farbenfrohe Arbeitsplätze, die auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Formen in das Atrium des Gebäudes hineinragen. Gestützt wird das nachhaltig konstruierte Gebäude durch ein silbergraues Netz aus Stahlverstrebungen, welches ebenmäßig um das blaue Glas der Fassade gelegt ist.

Foto: John Bek

Dass spektakuläre Architektur ihren Preis hat, beweist nicht zuletzt der eine Milliarde US-Dollar teure Bank of America Tower im New Yorker Stadtteil Manhattan. Das Gebäude, welches der gegenwärtig größten US-Bank als repräsentatives Verwaltungsgebäude dient, ist eines der auffälligsten der Wolkenkratzer-Metropole. Der Mast des insgesamt 366 Meter hohen Turms ist keine aufgesetzte Antenne, sondern ragt als fester Teil aus dem gläsern verkleideten Bauwerk empor. Zudem wurde der Wolkenkratzer für seine besonders umweltfreundliche und energiesparende Bauweise ausgezeichnet.

Foto: Tectonic Photo

Der Wunsch nach prestigeträchtigen Bankensitzen lässt überraschenderweise selbst in von der Finanzkrise erschütterten Ländern wie Zypern oder Spanien nicht nach. So hat die zypriotische Co-Op Bank erst 2009 einen exklusiven Designerbau bezogen und auch in Madrid steht das nächste Großprojekt bereits kurz vor dem Abschluss: Die BBVA, Spaniens zweitgrößte Bank, lässt dort ihren neuen Firmensitz nach einem extravaganten kreisrunden Entwurf der renommierten Stararchitekten Herzog & de Meuron verwirklichen (siehe Bild).

Foto: HERZOG & DE MEURON

Das Design des "ING-House" in Amsterdam erinnert an einen übergroßen Schuh und stammt aus der Feder des Architekturbüros Meyer en Van Schooten Architecten. Lokal ist das Objekt auch unter dem wenig schmeichelhaften Namen "Handstaubsauger" bekannt.

Foto: Michiel van Dijk

Die Zentrale der Saxo Bank International steht im dänischen Hellerup. 2008 wurde das Bürogebäude nach einem Entwurf von 3XN Architects errichtet.

Foto: Adam Mork

Im Jahr 2002 startete die Europäische Investitionsbank eine internationale Ausschreibung  für einen Anbau der European Investment Bank in Luxemburg. Den Zuschlag erhielt das deutsche Architekturbüro Ingenhoven Architects. 2008 wurde der Zubau offiziell eröffnet.

Foto: Wolfgang Bauer

Der "One Churchill Place" ist ein Wolkenkratzer in den Londoner Docklands. Das US-amerikanische Architekturbüro Hellmuth, Obata + Kassabaum entwarfen das 156 Meter hohe Gebäude mit seinen 32 Stockwerken, das 2004 eröffnet wurde. Derzeit ist das Gebäude Hauptsitz der Barclays Bank.

Foto: Giacomo Spagnoli

Die National Bank of Dubai hat 1998 diesen 125 Meter hohen Wolkenkratzer in Dubai bezogen. Die Idee zur konvex gebogenen Glasfront stammt von den Architekturbüros Norr Group Consultants und Carlos Ott Architect und soll "das Kommen und Gehen des Lebens" wiederspiegeln. Die Form des Segels findet sich übrigens auch beim Luxushotel Burj Al Arab wieder. (biti, derStandard.at, 16.10.2013)

Foto: Michael Merola