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Es wird vermutet, dass sich die Opfer durch den Konsum von BSE-verseuchtem Rindfleisch angesteckt haben.

Foto: REUTERS/Felix Ordonez

Der dem sogenannten Rinderwahnsinn (BSE) beim Menschen entsprechende Erreger der modernen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist in Großbritannien weiter verbreitet als bisher vermutet.

Bisher war davon ausgegangen worden, dass etwa jeder viertausendste Brite den Erreger in sich trägt. Eine Londoner Studie, die in der neuesten Ausgabe des British Medical Journal veröffentlicht wird, besagt nun, dass unter der britischen Bevölkerung einer von 2.000 Menschen Prionen in sich trägt.

Ausbruch noch Jahrzehnte nach der Infektion

Das Forscherteam unter der Leitung von Sebastian Brandner kam zu diesem Ergebnis, indem bei 32.441 Blinddarm-Operationen in 41 verschiedenen Krankenhäusern das Gewebe untersucht wurde. In 16 Fällen, hochgerechnet bei einem von 2.000 Menschen, wurden vCJD-Erreger festgestellt. Hierbei handelt es sich um die neue, menschliche Variante von BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie). Bei der tödlichen Krankheit zerstören die Erreger das Gehirn, das sich dann schwammartig auflöst. Dies führt zu ähnlichen Symptome wie beim Rinderwahnsinn.

Es wird vermutet, dass sich die Opfer durch den Konsum von BSE-verseuchtem Rindfleisch angesteckt haben. Der Höhepunkt der Gefährdung bestand Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre, danach wurden drastische Gegenmaßnahmen in der Viehzucht ergriffen. Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit kann noch Jahrzehnte nach der Infektion auftreten. Bisher gab es in Großbritannien 177 tödliche Erkrankungen - während vermutlich Millionen der Gefährdung durch die BSE-Erreger ausgesetzt waren. Außerhalb Großbritanniens wurden 51 tödliche Erkrankungen registriert.

Die Verfasser der jüngsten Studie wiesen darauf hin, dass auch künftig streng darüber gewacht werden müsse, die Zahl der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen nicht durch Bluttransfusionen und mangelnde Vorsicht bei Operationen zu erhöhen. (APA/red, 15.10.2013)