Mit Staubmasken ausgerüstete Aktivisten von Global 2000 demonstrierten am Dienstag Vormittag auf dem Wiener Getreidemarkt gegen die "Untätigkeit der Umweltpolitik angesichts der alarmierend hohen Ozonbelastung". Heinz Högelsberger von der Umweltorganisation: "Heute wird in Ostösterreich am dritten Tag in Folge der Informationswert von 180 Mikrogramm Ozon überschritten und vielleicht die Alarmstufe erreicht. Trotz dieser Gesundheitsbelastung bleiben sowohl Minister (Josef, Anm.) Pröll als auch Stadträtin (Isabella, Anm.) Kossina untätig und auf Tauchstation."

"Das grenzt an Fahrlässigkeit"

Statt über Lösungen für das Ozonproblem denke Verkehrsminister Hubert Gorbach (F) über eine Erhöhung des Tempolimits nach. "Das grenzt an Fahrlässigkeit", empörte sich Högelsberger. "Es ist unerträglich, dass empfindlichen Menschen geraten wird, ihre Aktivitäten im Freien einzuschränken, während der Hauptverursacher des Ozonproblems – nämlich der Autoverkehr – uneingeschränkt weiterrollen darf. Wir brauchen Ideen für nachhaltige Mobilität und keine unnötige Tempolimitdiskussion."

Die Ozon-Informationsstufe in Ost-Österreich wurde laut Mitteilung des Umweltbundesamtes (UBA) beibehalten. Die höchsten Einstunden-Mittelwerte lag bereits am Vormittag deutlich jenseits der 200 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. Das Limit für die Informationsschwelle liegt bei 180 Mikrogramm, jenes für die nächste Stufe – die "Alarmschwelle" – bei 240 Mikrogramm. Ab 160 Mikrogramm wird die "Warnstufe 1" ausgerufen. (APA)