Im Fall des in der russischen Kaukasusrepublik
Inguschetien verschleppten Reporters der Nachrichtenagentur AFP hat
AFP-Generaldirektor Bertrand Eveno den russischen Präsidenten
Wladimir Putin um Hilfe gebeten. Er fürchte, die Entführung hänge mit
Ali Astamirows Tätigkeit als Journalist zusammen, schrieb Eveno am
Montag in einem Brief an Putin.
Wahrscheinlich nicht Opfer "eines gewöhnlichen Verbrechens"
Da Astamirow keine persönlichen Feinde habe und nicht wohlhabend
sei, sei er wahrscheinlich nicht Opfer eines gewöhnlichen
Verbrechens, hieß es in dem Schreiben weiter. Eine Lösegeldforderung
ging bei AFP nicht ein, seit der gebürtige Tschetschene am 4. Juli in
Nasran in Inguschetien von drei bewaffneten Männern verschleppt
wurde.
Anonyme Drohanrufe
Der 34-jährige Astamirow berichtet seit mehr als einem Jahr für
AFP aus Inguschetien und Tschetschenien. In den Wochen vor seiner
Entführung hatte der zweifache Vater mehrfach anonyme Drohanrufe
erhalten. Aus Sorge um seine Sicherheit war er sogar umgezogen. Am
24. Juli verlautete aus zuverlässiger Quelle, dass Astamirow am Leben
sei und sich in Tschetschenien aufhalte. Seitdem gab es keine
Informationen mehr über seinen Zustand oder Aufenthaltsort. (APA/AFP)