Cotabato - Kurz vor Beginn der Friedensgespräche mit der
Regierung hat die größte moslemische Rebellengruppe der Philippinen
den Tod ihres Anführers Salamat Hashim bekannt gegeben. Sein Ableben
infolge eines Herzleidens werde die Rebellenorganisation Moro
Islamische Befreiungsfront (MILF) aber nicht davon abhalten, "eine
friedliche, politische und umfassende Einigung mit der
philippinischen Regierung anzustreben", sagte der für politische
Angelegenheiten zuständige MILF-Anführer Gadzali Jaafar dem
kirchlichen Radiosender DXMS am Dienstag in Cotabato im Südwesten der
Philippinen.
Das Zentralkomitee der Gruppe habe beschlossen, dass Hashims
Stellvertreter Murad Ebrahim die MILF-Führung übernehmen werde.
Hashims Erbe werde fortgeführt, betonte Jaafar.
"Akute Herzbeschwerden"
Der 61-Jährige starb demnach bereits am 13. Juli in Butig in der
südlichen Provinz Lanao Del Sur an "akuten Herzbeschwerden". Sein Tod
sei zunächst nicht bekannt gemacht worden, um seine Nachfolge
unbehelligt regeln zu können und eine Verunsicherung der Rebellen zu
vermeiden, sagte Jaafar. Ein Berater der philippinischen Präsidentin
Gloria Arroyo sagte, es sei nun wichtig, dass die Rebellengruppe den
Willen erkennen lasse, "die Feindseligkeiten und die Gewalt" zu
beenden. Arroyo hatte am vergangenen Montag Friedensgespräche mit den
Rebellen angekündigt, die diese Woche in Malaysia beginnen sollten.
Die MILF wird immer wieder für blutige Anschläge auf den Inseln
verantwortlich gemacht. Sie hat etwa 12.500 Mitglieder und kämpft
seit Jahrzehnten für einen islamischen Staat. Dabei kamen bisher
zehntausende Zivilisten, Rebellen und Soldaten ums Leben. (APA)