Gleich lautend mit Christoph Dichands bestehendem Vertrag: Paragraf 7 im neuen.

Zur "Besinnung" rät Hans Mahr den munter weiter streitenden Gesellschaftern der "Krone". Der RTL-Infodirektor war schon Journalist und Geschäftsführer des Kleinformats. "Auf die Dauer gibt's da nur einen Verlierer, und das ist die Zeitung selbst", sagte Mahr der APA. Er glaubt nicht, dass zwischen den Hälfteeignern Hans Dichand und der Essener WAZ-Gruppe die "letzten Bösartigkeiten schon ausgetauscht" sind.

So endete auch die jüngste Gesellschaftersitzung ohne Einigung über die künftige Zusammenarbeit bei der "Krone". Hans Dichands Sohn Christoph wartet weiterhin auf seinen neuen Arbeitsvertrag, obwohl er schon seit Februar als Chefredakteur werkt.

Statt der 7267,28 Euro laut Krone-Vertrag von Herbst 2001 soll ihm der laut Entwurf der Dichand-Anwälte 15 Monatsgehälter von 26.000 Euro plus eine jährliche "Mindesttantieme" von 100.000 Euro bescheren, also unabhängig vom Geschäftserfolg.

"Vollständige Neutralität"

Paragraf 7 des Dienstvertrages wurde - sieht man von einem nun korrigierten Tippfehler ab - wortgleich aus Dichands bestehendem übernommen. Er verpflichtet Dichand junior zur "vollständigen Neutralität" in seiner redaktionellen Arbeit, wenn die "Krone" über Unternehmen berichtet, an denen er oder andere Mitglieder der Familie Dichand beteiligt sind.

Bereits vor einer Woche berichtet DER STANDARD, wie in der "Krone" redaktionell für das Onlineauktionshaus Onetwosold warb ("So steigern Sie sich reich), Haupteigentümer: Christoph Dichand. Durchaus prominent kommt etwa auch das Dorotheum vor, das Onetwosold im Herbst 2001 übernahm. Dichand war nicht erreichbar.

Und worüber streiten die Krone-Gesellschafter? Hans Dichand (82) will seine 50 Prozent an der Krone seit Jahren in eine Privatstiftung einbringen. Die WAZ, laut Insidern erwartungsgemäß mit Vorkaufsrecht ausgestattet, legt sich ebenso beständig quer.

Nun fordert der Essener Medienriese den Rückzug Hans Dichands als Hauptgeschäftsführer und Herausgeber der Krone im Gegenzug für die Stiftungslösung, sagen Eingeweihte. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 5.9.2003