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Archivbild: APA/ALFRED CERMAK
Wien - Die Schauspielerin Grete Zimmer ist am vergangenen Montag (28. Juli) im Wiener Wilhelminenspital im Alter von 80 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Die gebürtige Wienerin gehörte fast 30 Jahre zum festen Ensemble des Theaters in der Josefstadt. Zuletzt war sie 1994 in "Mein Freund Harvey" zu sehen.

Gastspiele gab die am 9. Dezember 1922 (manche Quellen geben auch 1925 als Geburtsdatum an) geborene Zimmer unter anderem am Akademietheater, am Volkstheater und an der Volksoper, bei den Salzburger Festspielen, am Schiller Theater, in Berlin an der Freien Volksbühne und am Theater am Kurfürstendamm, bei den Operetten-Festspielen Mörbisch (1978 in der "Zirkusprinzessin", 1979 in der "Gräfin Mariza") und den Festspielen in Bad Hersfeld und Feuchtwangen.

Zu Zimmers wichtigsten Wiener Rollen gehören Cocteaus "Geliebte Stimme", die Olga in Sartres "Die schmutzigen Hände", die Miedermacherin in Horvaths "Glaube, Liebe, Hoffnung", die Amme in Shakespeares "Romeo und Julia", die Annina in Hofmannsthals "Rosenkavalier" und die Margaret in Frys "Die Dame ist nichts fürs Feuer". In der berühmten Inszenierung Fritz Kortners von Lessings "Emilia Galotti" spielte sie die Claudia Galotti, in Salzburg gehörte sie zu den prägnantesten Darstellerinnen der Buhlschaft und der Frau des Schuldknechts im "Jedermann" (1947). Für Lachsalven sorgte Zimmer als Partnerin von Ernst Meister, Otto Schenk und Max Böhm in den Kammerspielen.

TV und Kino

Im Kino war Zimmer 1950 die Partnerin Wolf Albach-Rettys in "Ein bezaubernder Schwindler". Seit Mitte der 60er Jahre war sie auch eine gefragte TV-Darstellerin. Fürs Fernsehen trat sie in Stücken von Frisch, Horvath und Strindberg sowie in den Krimi-Serien "Tatort", "Der Alte" und "Derrick" auf. 1978 drehte sie mit Regisseur Michael Haneke "Lemminge".

1973 wurde Zimmer mit dem "Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet. 1988 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft des Theaters in der Josefstadt überreicht.

(APA)