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Frentzen und Heidfeld werden nächstes Jahr ein anderes Lenkrad in Händen halten.

Foto:APA/Froidevaux
Hockenheim - Die Tage von Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld beim Schweizer Sauber-Team scheinen gezählt. Nach Insider-Informationen stehen nämlich Giancarlo Fisichella und Felipe Massa bereits als Nachfolger des deutschen Formel-1-Duos für die kommende Saison fest, auch wenn das alle Beteiligten bestreiten.

Teamchef dementiert noch

"Es ist noch nichts entschieden. Das gilt für beide Cockpits", versicherte Teamchef Peter Sauber in Hockenheim. "Quick Nick" erklärte: "Noch ist nix fix fürs nächste Jahr." Und auch laut Frentzen ist "noch keine Entscheidung gefallen". Immerhin räumte er aber ein: "Es gibt wahrscheinlich Veränderungen."

Beide Piloten gaben zu, dass ihre Manager seit längerem mit anderen Rennställen reden. "Wir verhandeln mit einigen Teams", sagte Heidfeld. BAR, Jaguar, Jordan und Toyota gelten als seine möglichen Alternativen. Er will sich dazu jedoch nicht äußern. Nur so viel lässt sich der Rheinländer zum Reizthema Cockpit 2004 entlocken. "Meine Präferenzen sind ganz logisch: Ich will in das bestmögliche Team kommen, in dem ein Platz frei ist und das Perspektiven hat."

Große Veränderungen erst 2005

Dies heißt, dass er sich weiterhin mit Mittelmaß zufrieden geben muss. Denn bei den Top-Vier - Ferrari, Williams-BMW, McLaren-Mercedes und Renault - tut sich diesbezüglich derzeit nichts. "Für 2005 wird sich einiges ändern, weil dann viele Verträge auslaufen. Da habe ich große Hoffnungen", sagte Heidfeld. Von daher wäre ihm ein neuer Einjahreskontrakt am liebsten.

Für Frentzen sieht die Lage düsterer aus: Jordan scheint seine einzige Grand-Prix-Alternative zu sein. Mit Eddie Jordan hat er den Rechtsstreit wegen seines Rauswurfs vor zwei Jahren unmittelbar vor dem Großen Preis von Deutschland gütlich beigelegt. Ansonsten droht dem 36-Jährigen ein Abstieg in das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) oder das Karriereende. "Ich kann jetzt nicht offen über meine Zukunft sprechen, auch wenn ich das gern täte", deutete Frentzen an, dass seine Planungen für 2004 weit gediehen sind.

Sauber-Bolide das Problem

Teamchef Sauber steckt in einer Zwickmühle. Der Schweizer weiß genau, dass die Schuld an der schwachen Vorstellung nicht bei den beiden Piloten liegt, sondern am Auto. Im Interesse seines Teams ist er aber zum Handeln gezwungen, wobei er vielen Zwängen unterliegt.

Für Massa spricht aus dieser Sicht, dass er Testpilot bei Ferrari ist und die Italiener den Schweizern Kundenmotoren liefern. Da liegt ein Deal zu Gunsten beider Parteien nahe, zumal Peter Sauber und Ferrari-Teamchef Jean Todt befreundet sind. Der erst 22-jährige Brasilianer Massa, der schon 2002 für Sauber fuhr, soll dort für höhere Aufgaben im Ferrari-Cockpit heranreifen.

Ferrari bleibt Kooperationspartner

Fisichella ist dagegen seit Jahren einer von Saubers Lieblingspiloten. Für den Eidgenossen zählt der 30-jährige Italiener, der die Fabrik in Hinwil bereits besichtigt hat, zu den sechs besten Formel-1-Fahrern. Jetzt hat er die Chance, Fisichella nach dessen Vertragsende bei Jordan zu verpflichten. Im Gegenzug könnte Frentzen bzw. Heidfeld zu den "Gelben" gehen. (APA/dpa)