Lima - Der zu lebenslanger Haft verurteilte Anführer der
peruanischen Guerillaorganisation Leuchtender Pfad, Abimael Guzman,
ist aus Protest gegen seine Isolationshaft in Hungerstreik getreten.
Seine ebenfalls inhaftierte Gefährtin, Elena Iparraguirre, schloss
sich dem Protest an, wie Guzmans Anwalt Manuel Fajardo am Samstag der
Nachrichtenagentur AFP sagte. Weil er sich zweimal weigerte, in seine
Zelle zurückzukehren, wurden Guzman für zunächst zwei Wochen alle
Besuche mit Ausnahme seines Anwalts gestrichen, Kontakte mit anderen
Häftlingen untersagt und das Radio entzogen.
Nach einer jüngsten Lockerung der Haftbedingungen hatte die
peruanische Presse den beiden in einem Hochsicherheitsgefängnis auf
einer Marinebasis der peruanischen Küstenstadt Callao Inhaftierten
vorgeworfen, eine neue Offensive des Leuchtenden Pfades angeleitet zu
haben. Dabei wurden seit Anfang Juni sechs Soldaten getötet.
Guzman war nach seiner Festnahme 1992 wegen Terrorismus zu
lebenslanger Haft verurteilt worden. Die maoistische Rebellengruppe
Leuchtender Pfad (Sendero Luminoso) ist seitdem stark geschwächt und
kaum noch aktiv. Der frühere Philosophieprofessor hatte an der Spitze
der Untergrundorganisation 1980 einen blutigen Guerillakrieg in dem
Andenstaat begonnen. (APA)