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Esther Williams

Foto: Reuters/Prouser
Los Angeles - Hollywoods berühmteste Badenixe Esther Williams stieg schon vor 40 Jahren aus dem Filmgeschäft aus. Doch als leidenschaftliche Schwimmerin zieht die "Wassergöttin" der 40er und 50er Jahre in ihrem Pool in Beverly Hills noch täglich ihre Bahnen. Williams, die am Freitag (8. August) 80 Jahre alt wird, war schließlich Profisportlerin und Weltrekordhalterin über 100 Meter Brust, bevor sie ins Showbusiness wechselte und als "Hollywoods Meerjungfrau" saubere Erotik auf die Leinwand zauberte.

Von klein auf war die gebürtige Kalifornierin eine begeisterte Wasserratte, mit 17 gehörte sie der amerikanischen Frauen-Meisterstaffel an und qualifizierte sich für Olympia. Doch der Zweite Weltkrieg machte ihre Träume zunichte. Die Olympischen Spiele in Tokio fielen 1940 aus, und Williams zog sich aus dem Profisport zurück. Die Wasserschönheit konnte sich damit trösten, dass ihre Pin-Up-Fotos in hunderttausenden Soldaten-Spinden hingen und sie für die Revue-Show "Aquacade" mit Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller als schwimmende Ballerina entdeckt wurde.

"Nass ist sie ein Star"

Auf erste Filmangebote reagierte sie zögerlich. "Solange ich im Wasser bin, bin ich okay", sagte sie - "aber im Film kann ich doch nicht dauernd im Wasser sein!". Doch das mächtige Hollywoodstudio MGM köderte die Badenixe mit einem lukrativen Vertrag und drehte über 20 Filme, meist harmlose Komödien mit spektakulären Unterwasserszenen. Titel wie "Badende Venus" (1944), "Auf einer Insel mit dir" (1949), "Die goldene Nixe" (1952) und "Jupiters Liebling" (1955) sprechen für sich. Während einige Kritiker ihre Anmut und Ausstrahlung lobten, lästerte ein Filmbesprecher: "Nass ist sie ein Star, trocken ein Niemand".

Nach dem Ende ihrer Leinwandkarriere entdeckte die Schauspielerin Anfang der 60er Jahre ihr unternehmerisches Talent. Sie brachte Esther-Willams-Swimmingpools auf den Markt, entwarf Badeanzüge, wurde Inhaberin von Restaurants und eröffnete eine Schwimmschule für Babys. Inzwischen präsentiert die geschäftstüchtige Millionärin ihre Bademoden-Kollektion im Internet, die sie weltweit verkauft.

Vier Mal war Williams verheiratet, darunter mit dem Latinostar Fernando Lamas, der 1982 starb. Ihren vierten Ehemann, Edward Bell, lernte sie bei den Olympischen Spielen 1984 kennen. 1999 sorgte die dreifache Großmutter in der Filmmetropole wieder für heißen Gesprächsstoff: In ihren Memoiren "The Million Dollar Mermaid" (Die Millionen-Dollar- Meerjungfrau) packte sie über die Umtriebe hinter den scheinbar sauberen Kulissen Hollywoods in der goldenen Ära aus. (APA/dpa)