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Der politische Zustand auf den Malediven ist derzeit wenig paradiesisch. Ex-Präsident Nasheed machte das Überleben der Inseln, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind, zur Priorität.

Foto: Reuters/Liyanawatte

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Proteste in Malé.

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Mohammed Nasheed war bereits von 2008 bis 2012 Präsident des Inselstaats, wurde allerdings gestürzt.

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Unbekannte verübten am Dienstag einen Brandanschlag auf einen privaten TV-Sender, der Nasheed unterstützt.

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Auf den Malediven gehen derzeit regelmäßig tausende Einwohner auf die Straße. Sie fordern die Rückkehr des ehemaligen Präsidenten Mohammed Nasheed. Nasheed war im vergangenen Jahr bei einem Polizeiaufstand gestürzt worden, hatte jedoch bei der Wahl am 7. September wieder 45 Prozent der Stimmen erhalten. Er wäre auf dem besten Weg gewesen, nach einer Stichwahl erneut das Amt besetzen zu können. Obwohl internationale Wahlbeobachter nichts zu beanstanden hatten, erklärte ein Gericht die Wahl für ungültig und ließ eine Stichwahl gar nicht erst zu. Nasheed selbst vermutet dahinter die politische Elite, die ihn schon vergangenes Jahr zu Fall brachte, und appelliert an die internationale Gemeinschaft.

Nasheeds Anhänger demonstrieren seitdem unter dem Motto "ehburun" (Sieg in einem Zug). Auch im Tourismus Beschäftigte hatten damit gedroht, ihre Arbeit niederzulegen. Der ehemalige Präsident ist unter anderem wegen seiner Sozialpolitik und seines Einsatzes gegen den Klimawandel, der den Inselstaat bedroht, sehr beliebt.

Touristen auf den Resort-Inseln seien derzeit nicht gefährdet, betonte Martin Weiss vom österreichischen Außenministerium im Ö1-"Morgenjournal", jedoch sei bei Aufenthalten in der Inselhauptstadt Malé Vorsicht geboten: "Wir raten von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Malé ab. Wenn man nach Malé fährt, dann Menschenansammlungen meiden, Demonstrationen aus dem Weg gehen."

Ob Nasheed nochmals Präsident wird, soll in spätestens einem Monat entschieden sein. Das Oberste Gericht setzte für 19. Oktober Neuwahlen und – falls nötig – für den 4. November eine Stichwahl an. (tee, derStandard.at, 9.10.2013)