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Auf der Mazor-Farm nahe Tel Aviv leben gegenwärtig rund 2.000 Makaken. (Im Bild: Versuchsaffen an der Uni Bremen)

Foto: AP Photo/Joerg Sarbach

Tel Aviv - Mit einem Transportboykott der Luftfahrtgesellschaften sieht sich eine israelische Zuchtfarm konfrontiert, die Affen an Tierversuchslabore in aller Welt liefert. Vergangene Woche hatte der Oberste Gerichtshof Israels es für rechtlich zulässig erklärt, dass sich die staatliche Fluggesellschaft El Al weigert, 90 Langschwanzmakaken in die USA zu transportieren.

Wie die Zeitung "Haaretz" am Dienstag berichtete, gerät die von der Firma BFC seit 1990 betriebene Mazor-Farm nun in Existenznot. Denn bisher verweigern auch alle weiteren angefragten ausländischen Luftfahrtunternehmen den Transport.

2.000 Makaken

Auf der Mazor-Farm nahe Tel Aviv leben gegenwärtig rund 2.000 Makaken, die für Tierversuchszwecke teils gezüchtet wurden und teilweise von der Insel Mauritius im Indischen Ozean stammen, wo sie in der Wildnis gefangen wurden. Die Zuchtfirma argumentiert, die 90 Affen würden für Tierversuche vor der Zulassung eines Medikaments zur Arthrose-Behandlung benötigt, die nur an ausgewachsenen, wild gefangenen Affenweibchen vorgenommen werden könnten.

Der Oberste Gerichtshof berief sich in seiner Urteilsbegründung auf einen Erlass des israelischen Umweltministeriums, der ab Mitte Jänner 2015 jegliche Ausfuhr von Wildtieren zum Zweck von Laborversuchen im Ausland verbietet. Das könne die El Al im Rahmen des Vertragsrechts schon im Voraus beherzigen. "Alleine die Tatsache, dass auch viele andere Fluggesellschaften den Affentransport für Tierversuche ablehnen, zeige, dass die El-Al-Entscheidung angemessen ist", argumentierte Richter Amiram Binjamini in der Urteilsbegründung. (APA, 8.10.2013)