"Das BZÖ wird es immer geben", sagte Josef Bucher vor der Nationalratswahl. Das war damals schon eine gewagte Aussage, in den Umfragen lag die Partei konstant unter der Vierprozenthürde. Bucher führte einen engagierten Wahlkampf, richtete das BZÖ neu aus und versuchte es als liberale Partei zu positionieren. In den Nationalrat eingezogen ist dann auch eine liberale Partei - jedoch nicht das BZÖ, sondern die Neos.

Dem BZÖ nahm man den Liberalismus nicht ab, es blieb in seinen Grundfesten eine rechtspopulistische Partei. Das zeigen Personal wie Geschichte. Mancher in der Partei kritisierte Buchers Kurswechsel und ortete einen Verrat an den Gründungsidealen Jörg Haiders. Für einige endete die Kritik mit dem Rauswurf.

Das BZÖ wurde einst gegründet, um Haider eine regierungsfähige Plattform zu bieten und so die Koalition mit der ÖVP aufrechtzuerhalten. Das "dritte Lager" entzweite sich. Einige Charaktere wechselten von der FPÖ mit in die neue Gruppierung - Stadler, Petzner, Westenthaler, Grosz. Sie eint der Hang zum theatralischen Auftritt, die grobschlächtige Sprache und der Gehorsam gegenüber dem Parteigründer. Der neue BZÖ-Chef Gerald Grosz überreicht alljährlich die Jörg-Haider-Medaille. Haider schwebt wie ein Übervater über der orangen Partei - und das korrupte Erbe mit ihm.

All das zählt fünf Tage nach der Nationalratswahl nicht mehr, die Partei demontiert mit Verve ihre Reste. Es zerfällt, was einst das "dritte Lager" gespalten hat. Und das könnte heißen: Das BZÖ wird es nimmer geben. (Sebastian Pumberger, derStandard.at, 4.10.2013)