Gigantisches Kanalsystem unter antarktischem Schelfeis

Britische Wissenschafter haben in der Antarktis an der Unterseite des bis zu 1.000 Meter dicken Schelfeises gigantische Kanäle entdeckt. Die Forscher um Anne M. Le Brocq von der Universität von Exeter spürten die Rinnen auf der Unterseite des Filchner-Ronne-Schelfeises vor der Küste der Westantarktis auf. Die Auswertung von Satellitenbildern, Radaruntersuchungen und Luftaufnahmen offenbarte Kanäle mit Durchmessern von über 250 Meter; das regelrechte Kanalsystem erstrecken sich über mehrere hundert Kilometer.

Die in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "Nature Geoscience" beschriebenen Strukturen könnten mit Schmelzwasserflüssen auf dem Festland in Zusammenhang stehen, glauben die Forscher. Zumindest zeigten Untersuchungen, dass die riesigen Kanäle im Eis meist dort ihren Anfang haben, wo Experten die Mündungen von antarktischen Flüssen unter dem Festlandeis vermuten. Nachdem aber die Rinnen im Schelfeis nicht überall auftreten und auch nicht immer gleich ausgeprägt sind, bleibt ihre Entstehung für die Forscher vorerst noch großteils rätselhaft.

Foto: Anne le Brocq/MOA image map

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Computersystem zum Walschutz

Vom Menschen verursachter Lärm in den Ozeanen gefährdet das Leben von Walen und Delfinen. Hauptverantwortlich dafür sind Sonaranlagen auf Schiffen der Marine. Das nun abgeschlossene Forschungsprojekt "Protection of Marine Mammals" unter Federführung der Europäischen Verteidigungsagentur soll dabei helfen, Meeressäuger künftig besser vor menschengemachtem Unterwasserschall zu schützen. Kern des Projektes ist ein Computersystem, das der Marine helfen soll, Sonareinsätze zu planen, ohne das Gehör der empfindlichen Meerestiere zu schädigen. Über 200.000 Sichtungen und saisonale Karten enthält die Software, die Auskunft darüber gibt, wo sich Wale und Delfine aufhalten und wie viele es sein könnten. Außerdem soll das System in der Lage sein, die jeweilige Walart zu identifizieren. Damit könnte die Besatzung eines Schiffs auf die jeweilige Spezies reagieren, wenn diese im Untersuchungsgebiet auf See entdeckt würde. Das kann vom langsamen Hochfahren oder Reduzieren der Lautstärke bis zum Abschalten des aktiven Sonars gehen.

Foto: AP/Reed Saxon

Neue Lichtquellen entwickelt

Ein internationales Forscherteam hat neue molekulare Lichtquellen entwickelt, deren Form an Wagenräder erinnert. Mit den speziellen Molekülen lässt sich der Nachteil der Polarisation von organischen Leuchtdioden (OLEDs) ausschalten. Die Rad-Moleküle eignen sich nach bisherigen Tests genauso gut für die Herstellung von OLEDs wie die herkömmlichen kettenförmigen Polymere. Außerdem kann mit den Wagenrad-Molekülen im Prinzip eine höhere Lichtausbeute erreicht werden, was sich unter anderem auch auf die Helligkeit der Lichtquellen auswirkt.

Foto: S. Jester/S. Höger, Universität Bonn

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Maya-Salzwerk entdeckt

Archäologen haben im Norden Guatemalas die Reste eines Salzwerks der Maya entdeckt. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass in der Blütezeit zwischen den Jahren 1000 und 800 vor unserer Zeitrechnung dort jährlich bis zu 24.000 Tonnen Salz gewonnen wurden. Zur Herstellung des Salzes haben die Maya das Wasser eines salzhaltigen Flusses gekocht, bis die gesamte Flüssigkeit verdampfte. Das Salz wurde dann zu Blöcken gepresst und an andere Städte in der Region verkauft. Das Bild zeigt ein aus dem Fels gehauenes Gesicht an der Ausgrabungsstätte Salinas de los Nueve Cerros im Department Alta Verapaz.

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Foto: AP/Guatemalan Ministry of Culture, Matt Oliphant

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"Verschwörung" gegen Bigfoot-DNA-Beweise

Die Legende von Bigfoot, einem haarigen, entfernt menschenähnlichen Lebewesen in den Wäldern und Gebirgen Nordamerikas, macht seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Runde. Kryptozoologen und Amateur-Sasquatch-Forscher (wie das Wesen in Kanada genannt wird) haben mittlerweile tonnenweise Material über das Ungetüm zusammengetragen: Aussagen von Augenzeugen, Fußabdrücke, Haare, Filmaufnahmen, ganze Kadaver und sogar einen "fossilen Bigfoot-Schädel" (hier ein Bild davon, urteilen Sie am besten selbst) - kein einziges dieser vermeintlichen "Beweise" konnte wissenschaftlichen Kriterien standhalten. Einen neuen Belegt für Bigfoots Existenz will man nun mit den Ergebnissen des sogenannten "Bigfoot Genom Projekts" in Dallas in Händen halten.

Fünf Jahre lang waren mehr als 113 DNA-Proben von Haaren über Blut bis zu angeblicher Bigfoot-Spucke analysiert worden. Es zeigte sich, dass der größte Teil davon eindeutig von Menschen stammt. Einige DNA-Proben sollen sich jedoch von allen bisher bekannten Menschen- und Tierarten unterscheiden, hieß es. Kritiker vermuten Verunreinigung der untersuchten Proben oder Messfehler hinter den abweichenden Sequenzen. Doch das ficht die Initiatoren des Bigfoot Genom Projekts nicht an: "Die wissenschaftliche Gemeinde weiß nicht, was sie mit diesem neuen Fund anstellen soll. Es gibt offensichtlich eine Verschwörung, die unsere Entdeckungen unterdrücken will," ist die leitende Forscherin Melba Ketchum überzeugt.

Foto: APA/EPA/UWE ZUCCHI

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"Cygnus" erreicht ISS

Vergangenen Sonntag hat der private Raumtransporter und "Dragon"-Konkurrent "Cygnus" auf seinem Jungfernflug die Internationale Raumstation ISS erreicht und erfolgreich angedockt. Die Ankunft bei der ISS erfolgte allerdings mit einer Woche Verspätung, eine Computerpanne war verantwortlich für die Verzögerung. Der mit rund 600 Kilogramm Ausrüstung beladene Transporter musste nach Lösung des technischen Problems noch ein paar Tage ausharren: Es durfte einer Sojus-Kapsel nicht in die Quere kommen, die drei Raumfahrer zur ISS brachte.

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Foto: REUTERS/NASA TV

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Vietnamesischer Kriegsheld 102-jährig gestorben

Wegen seiner Leistung im Vietnamkrieg wurde er als Volksheld verehrt: Nun ist General Vo Nguyen Giap im Alter von 102 Jahren gestorben. Giaps Ruhm gründet auf seinem Einsatz in der berühmten Schlacht von Dien Bien Phu 1954. In dem Talkessel im Norwesten des Landes schlugen die Vietnamesen die französischen Kolonialherren im Indochinakrieg. Giap befehligte die Truppen, die die Franzosen mehr als 50 Tage belagert hatten. Die Schlacht führte zur Teilung Vietnams.

Foto: REUTERS/Kham

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Kakao-Frosch

Biologen haben während einer Expedition im südamerikanischen Surinam unter anderem elf neue Fischarten und sechs bisher unbekannte Froschspezies entdeckt - darunter auch diesen braunen Hüpfer hier. Den "Kakao-Frosch" getauften Lurch fanden die Forscher auf Bäumen der Regenwälder im gebirgigen Südosten des Landes. Insgesamt entdeckten die Wissenschafter über 60 neue Tierarten.

Foto: AP/Conservation International, Stuart V. Nielsen

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Niederländische Polizei setzt auf Ratten

Auf den Schultern der Tiertrainerin Monique Hamerslag sieht man zwei der neuesten Mitarbeiter der niederländischen Polizei: Die dortige Exekutive will in Zukunft Ratten einsetzen, die Schießpulver-Rückstände und Drogen erschnüffeln können. Vor allem um Zeit und Geld zu sparen, trainiert die Polizei die Spürnasen mit den illustren Namen Derrick, Magnum und Poirot seit zwei Jahren in einem Gebäude in Rotterdam. Eine Ratte kostet lediglich etwa zehn Euro, während bei einem Spürhund für Anschaffung und monatelange Ausbildung zehntausende Euros anfallen. Außerdem brauchen die Ratten kaum zehn bis 15 Tage, um einen bestimmten Geruch von anderen zu unterscheiden. Erste Tests über die Einsatzfähigkeit der Nager verliefen vielversprechend.

Foto: APA/EPA/BAS CZERWINSKI

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"Cassini" findet Propylen auf dem Titan

Astronomen haben mit Hilfe der "Cassini"-Sonde der NASA in der Atmosphäre des Saturnmonds Titan das Gas Propylen entdeckt. Die Substanz, die unter anderem auch als Kunststoff Polypropylen Verwendung findet, wurde mit Hilfe des Infrarotspektrometers der Sonde in geringen Mengen in den tieferen Schichten der Titan-Atmosphäre festgestellt. Es ist das erste Mal, dass Propylen außerhalb der Erde nachgewiesen wurde.

Foto: AP/NASA

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Letzte Antenne für ALMA-Observatorium geliefert

Das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) hat seine letzte Antennenschüssel erhalten und ist damit nunmehr voll ausgebaut. Die 66. Schüssel mit 12 Metern Durchmesser wurde vom europäischen AEM-Konsortium hergestellt und schließt die Lieferung von insgesamt 25 europäischen Antennen erfolgreich ab. Nordamerika hat 25 Antennenschüsseln zur Verfügung gestellt, aus Ostasien kamen 16 (vier mit 12 Metern und zwölf mit 7 Metern Durchmesser). Bis Ende 2013 sollen alle 66 hochpräzisen Radioantennen in einer Anordnung, die sich bis zu 16 Kilometer über das Chajnantor-Plateau in der Atacamawüste im Norden Chiles erstreckt, wie ein gigantisches Teleskop zusammenarbeiten. ALMA hilft Astronomen dabei, wichtige Fragen zu unseren kosmischen Ursprüngen zu beantworten. Das Observatorium beobachtet das Universum im Millimeter- und Submillimeterwellenlängenbereich zwischen Infrarot und Radiowellen im elektromagnetischen Spektrum. Licht dieser Wellenlängen kommt von einigen der kältesten, jedoch auch von einigen der am weitesten entfernten Objekten im Weltall. Dazu zählen kalte Gas- und Staubwolken, in denen Sterne entstehen, und weit entfernte Galaxien am Rand des beobachtbaren Universums.

Foto: APA/ EPA/JAIME GUARDA

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Simbabwe: Über 80 Elefanten vergiftet

Im größten Nationalpark Simbabwes sind mehr als 80 Elefanten von Wilderern vergiftet worden. Die zuständige Behörde des südafrikanischen Landes berichtete, dass im Hwange-Nationalpark bis vergangenen Sonntag 81 mittels Zyanid getötete Elefanten gezählt wurden. Neun Verdächtige konnten festgenommen werden. Nach bisherigen Erkenntnissen haben die Täter das Gift in Gebieten verbreitet, in denen die Tiere gegrast haben. Insgesamt wurden während des vergangenen Jahres mehr als 25.000 Elefanten vergiftet. Die Täter sind auf die Stoßzähne aus, für die es vor allem in Asien einen florierenden Markt gibt.

Foto: AP

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3D-Drucker für Weltraum-Missionen

Werkzeuge und kleine Ersatzteile könnten in Zukunft bei Weltraumreisen aus dem 3D-Drucker kommen. Derzeit muss noch alles mitgeführt werden, was bei einer bemannten Raumfahrtmission an Equipment benötigt werden könnte. Je länger eine Mission ist, umso größer ist auch das Gewicht der Gesamtmenge an Material, das ins All geschafft werden muss. Aus diesem Grund arbeitet die NASA mit einem kalifornischen Unternehmen zusammen, das sich auf 3D-Printer spezialisiert hat. Die entsprechende Technik könnte es Astronauten in Zukunft erlauben, kleinere Gegenstände, die gerade benötigt werden, selbst zu produzierten.

Foto: AP/Marcio Jose Sanchez

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Erfolgreicher russischer Raketenstart

Rund drei Monate nach einem schweren Zwischenfall, bei dem eine Rakete samt drei Satelliten explodierte, hat Russland den Betrieb von Proton-Trägerraketen wieder aufgenommen. Vom Weltraumbahnhof Baikonur ist am Montag eine Proton-M mit einem sechs Tonnen schweren Kommunikationssatelliten ins All gestartet. Der Astra-2E-Satellit soll im Orbit 15 Jahre lang helfen, die Fernseh- und Internetverbindungen in Europa und Afrika zu verbessern.

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Foto: APA/EPA/ROSCOSMOS

Zoowelt

Das älteste Spitzmaulnashorn der Welt ist tot. Die 46 Jahre alte Kenia (hier ganz rechts neben ihrer Tochter und Enkeltochter) ist in der Nacht zum 1. Oktober leblos in ihrer Schlafbox im Magdeburger Zoo gefunden worden. Das Tier wurde deutlich älter als Artgenossen in freier Wildbahn. Ur-Oma Kenia war 1970 als Wildfang in den Zoo gekommen und brachte 1979 das erste in der DDR geborene Spitzmaulnashorn zur Welt. (red, derStandard.at, 6.10.2013)

Foto: Zoologischer Garten Magdeburg