Wien - Kommende Woche ist es soweit: Ab Montag werden in Stockholm und Oslo die diesjährigen Nobelpreisträger bekannt gegeben. Den Auftakt bilden traditionell die Wissenschaftspreise: Montag (7.10.) ab 11.30 Uhr Medizin, Dienstag (8.10.) ab 11.45 Uhr Physik und Mittwoch (9.10.) ab 11.45 Uhr Chemie. Die Auszeichnung ist wie im Vorjahr mit acht Millionen Schwedischen Kronen (921.000 Euro) dotiert. Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Am Freitag (11.10.) wird ab 11 Uhr der Friedensnobelpreis vergeben. Am Montag (14.10.) erfolgt ab 13 Uhr die Zuerkennung des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel. Ein Termin für die Verkündung des Literaturnobelpreises wird erst noch bekannt gegeben.

Thomson Reuters-Favoriten

Der Medienkonzern Thomson Reuters hat auch heuer wieder die Favoriten für die Nobelpreise vorausgesagt. Thomson Reuters gehört die führende wissenschaftliche Zitierdatenbank. Die Prognose beruht auf den häufigsten Zitierungen wissenschaftlicher Studien, wodurch die einflussreichsten Forscher in Chemie, Physik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften ermittelt werden. Österreicher finden sich diesmal nicht unter den Favoriten.

Favoriten für den Medizin-Nobelpreis

In der Medizin werden von Thomson Reuters genannt: der US-Forscher Daniel Klionsky und seine beiden japanischen Kollegen Noboru Mizushima und Yoshinori Ohsumi für die Erklärung der molekularen Mechanismen und der physiologischen Funktion der Autophagie, der schottische Genetiker Adrian Bird und seine Kollegen in Israel, Howard Cedar und Aharon Razin, für die Entschlüsselung der DNA-Methylierung, sowie der US-Forscher Dennis Slamon für die Identifizierung des HER2/neu-Rezeptors bzw. -Onkogens.

Favoriten für den Physik-Nobelpreis

In der Physik zählen neben dem belgischen Physiker Francois Englert und seinem britischen Kollegen Peter Higgs für die Vorhersage des Higgs-Teilchens noch der Japaner Hideo Hosono für die Entdeckung Eisen-basierter Supraleiter sowie der US-Astronom Geoffrey Marcy und seine Schweizer Kollegen Michel Mayor und Didier Queloz für die Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten in einem Orbit um einen sonnenähnlichen Stern zu den von Thomson Reuters genannten Favoriten.

Favoriten für den Chemie-Nobelpreis

Für den Chemie-Nobelpreis werden von Thomson Reuters favorisiert: Der US-Amerikaner Bruce Ames, der Erfinder des Ames-Tests für Mutagene, die US-Forscher Paul Alivisatos, Chad Mirkin und Nadrian Seeman für Beiträge zur DNA-Nanotechnologie sowie die US-Wissenschafter M.G. Finn, Valery Fokin und Barry Sharpless für die Entwicklung der modularen Click-Chemie, mit deren Hilfe schneller und zielgerichteter Moleküle aus kleineren Einheiten synthetisiert werden können. Sollte sich die Jury für Sharpless entscheiden, wäre dies sein zweiter Nobelpreis nach der Auszeichnung im Jahr 2001 - eine Ehre, die bisher nur vier Wissenschaftern zuteil wurde.

Favoriten für den Preis für Wirtschaftswissenschaften

Auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften zählt Thomson Reuters schließlich die US-Forscher Sam Peltzman und Richard Posner aufgrund ihrer Arbeiten zur Weiterentwicklung wirtschaftlicher Regulierungstheorien, den Briten Sir David Hendry, den Iraner Hashem Pesaran und den Neuseeländer Peter Phillips für Beiträge zu ökonometrischen Zeitreihenanalysen sowie den Kanadier David Card und die US-Forscher Joshua Angrist und Alan Krueger für die Verbesserung der empirischen Mikroökonomie zu den Favoriten. (APA/red, derStandard.at, 1.10.2013)