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In Salzburg einst Schneeräumer, jetzt Trainer in Dänemark: Lars Söndergaard.

Foto: APA/Franz Neumayr

Für den ehemaligen Bundesliga-Trainer Lars Söndergaard ist die Europa-League-Auswärtsreise Salzburgs zum dänischen Cupsieger und aktuellen Tabellenzweiten Esbjerg trotz der derzeitigen Topform der "Bullen" alles andere als eine klare Angelegenheit. Der 54-Jährige war am Sonntag mit seiner aktuellen Mannschaft Sönderjyske Esbjerg mit 1:4 unterlegen.

Auch wenn Söndergaard die Niederlage seiner Truppe, bei der Ex-LASK-Verteidiger Florian Hart Stammspieler ist, nicht zuletzt auf eigene Fehler zurückführte, schätzte er die Chancen der Dänen auf die nächste Überraschung nicht schlecht ein. Die Truppe von Trainer Niels Frederiksen hatte ja schon zum Gruppenauftakt beim belgischen Spitzenverein Standard Lüttich mit einem 2:1-Auswärtssieg für Aufsehen gesorgt.

Selbstvertrauen der jungen Spieler

"Esbjerg verfügt derzeit über ein unglaubliches Selbstvertrauen", meinte der ehemalige Trainer von Austria Salzburg, Austria Wien, Wacker Innsbruck und dem GAK, der zum Abschluss seiner neun Jahre in Österreich die Red Bull Juniors coachte bzw. als Sportlicher Leiter der RB-Akademie (bis 2009) fungierte.

Ähnlich wie Salzburg handelt es sich bei Esbjerg um ein relativ junges Team, das gegen Sönderjyske eine Startaufstellung aufbot, deren Durchschnittsalter mit 24,36 Jahren fast identisch mit jenem der Salzburger beim 8:1 über Wr. Neustadt war (24,27). Mit Innenverteidiger Jens Berthel Askou (35) und Kapitän Hans Henrik Andreasen (35) verfügt das Team nur über zwei echte Routiniers. Der Martkwert wird laut transfermarkt.at auf 12,05 Millionen Euro taxiert - jener der Gäste auf rund das Doppelte (25,5).

Warnung vor dem Außenseiter

"Vor allem die rechte Seite mit den schnellen Ankersen-Zwillingen Peter und Jakob ist gefährlich, auch der Norweger Magnus Lekven im defensiven Mittelfeld ist gut", warnte Söndergaard, der das Kollektiv als "lauffreudige, junge und hungrige Truppe", beschrieb. "Es ist eine kompakte Mannschaft mit Konterstärken, auch bei Standards sind sie ganz gut. Aber sie können auch das Spiel machen, haben technisch gute Spieler."

Salzburg schätzt Söndergaard, der den österreichischen Fußball nach wie vor verfolgt, grundsätzlich als besser ein. "Salzburg ist derzeit sehr souverän, schießt viele Tore und hat sicher eine höhere Qualität als Esbjerg."

Vergangenheit in der Bundesliga

Vom aktuellen Salzburger Kader kennt er aus seiner Zeit als Juniors-Trainer nur noch Stefan Ilsanker. Seine Salzburger Ära sei nicht zuletzt geprägt gewesen von ständigen personellen Änderungen. "Auch ich habe diese Unruhe gespürt", sagte der 54-Jährige, der 2009 gerne geblieben wäre, aber keinen Vertrag mehr bekam. "Ohne Kontinuität geht nichts", meinte Söndergaard, den aktuellen Schwenk in der Salzburger Vereinspolitik goutiert er demnach.

Als Gast ist er Österreich freilich weiterhin treu. "Ich habe eine Wohnung in Altenmarkt, komme zwei, drei Mal im Jahr ins Salzburger Land. Die Zeit in Österreich war super, das vergesse ich nie." (APA/red, 1.10.2013)